Mittwoch, 31. März 2010

Tag 17: Das ist doch mal zu geil

Eigentlich wollte ich heute ja nichts schreiben, aber dass muss ich euch unbedingt erzählen!
Nachdem mein Tag heute total anstrengend war, weil alle Verträge die wir gestern erstellt und auch schon verteilt hatten nochmal bearbeitet werden mussten, da auf der ersten Seite nicht Volkswagen Bank GmbH sondern Volkswagen Bank (UK) Limited stand. Das ist aber ganz eindeutig nicht meine schuld gewesen, nur um das hier mal klar zu stellen ^^
Auf jeden Fall hat mir Tina kurz vorm gehen gesagt, dass ich morgen zu Hause bleiben kann, das sei mit Bill abgesprochen. JUHU!!!!!
Nina (meine Vermieterin) hat nämlich mit Tina (meine Betreuerin) gesprochen und diese wiederrum mit Bill. Ach ja, morgen ausschlafen, und erst wieder am Dienstag mit diesen Verträgen rumärgern.
Ich hätte mal wieder fast angefangen zu weinen, so sehr hab ich mich gefreut, aber ich konnts grade so noch zurückhalten ^^ Naja, ihr kennt mich ja...
Jetzt gibts gleich Abendessen, die Hausherren bekommen Besuch und ich bin auch zu Spaghetti Bolognese eingeladen. (Dann sehe ich hier endlich mal auch jemanden ausser mir was essen^^)
Und um 8 holen wir dann Olli vom Busbahnhof ab.

Dienstag, 30. März 2010

Tag 16: nur noch einmal schlafen

Heute morgen war mein erster Gedanken, nur noch einmal schlafen, dann ist Olli endlich da. Ich freue mich wirklich riesig darauf und ich kann es kaum noch abwarten endlich London zu sehen. Leider verpasse ich dieses Jahr Ostern, weil meine Ostergefühle gleich Null sind. Hier gibt es zwar aus haufenweise Ostersüßigkeiten zu kaufen, aber ohne meine Familie ist das eben kein Ostern, jedenfalls gefühlsmäßig. Sarah fliegt nach Deutschland, ich beneide sie schon ziemlich aber immerhin bekomme ich London zu sehen, und das ist ein Osterersatz mit dem ich ganz gut leben kann.
Mein Tag heute war mal wieder ziemlich anstrengend und beschäftigt. da ich für eine ganze Abteilung neue Arbeitsverträge erstellt habe. Ich habe heute endlich herausgefunden wie dieser seltsame Gasherd funktioniert. Nachdem ich mir die Streichhölzer schon bereit gelegt hatte drehte ich ein bisschen an den Knöpfen herum und siehe da, aus einmal hatte ich da eine Flamme, und das ganz ohne Streichholz. Meine Vermutung, dass hier nur äusserst selten gekocht wird erhärtet sich, als ich die 5 Töpfe sehe, die es hier nur gibt. natürlich alle aus einem Topfset. Ich frage mich wirklich wovon sich die anderen Bewohner des Hauses ernähren, denn die Kühlschränke sind, mal von meinem Fach abgesehen, nur mit Getränken gefüllt. OK, es wird viel Toast gegessen, aber ich kann hier auch nirgends Wurst oder Käse entdecken. Irgendwann werde ich schon sehen was sie essen, hoffe ich. Der Tag heute war wieder mehr als nur regnerisch, es stürmt kräftig und wir haben nur Temperaturen um die 5 Grad, während es in Deutschland sonnig ist, bei 15 Grad. Irgendwie ungerecht. Aber ich habe mittlerweile schon festgestellt, dass hier das Wetter immer eher ist als in Deutschland, also wird es morgen bei euch als kalt und nass sein. *hihi*
Wie gesagt, morgen kommt dann also Olli, Donnerstag muss ich nochmal arbeiten (nein, ich werde nicht krank machen und ob ich freu haben darf hab ich mich auch nicht getraut zu fragen, aber vielleicht, wenn nichts zu tun ist, kann ich ja schon mittags gehen=) und am Freitag geht es dann auf nach London. Also wird mein nächster Post wohl erst am Montag erfolgen.
Deshalb wünsche ich euch allen jetzt schon ein wirklich frohes Osterfest, einen fleißigen Osterhasen, schönes Wetter und vor allem erholsame Feiertage!

Montag, 29. März 2010

Tag 15: Mission Waschmaschine, Teil 2

Heute morgen fiel mit das aufstehen mal wieder sehr schwer, denn es regnete in Strömen und hörte auch den ganzen Tag nicht auf. Nachdem ich erfolgreich getestet hatte, ob denn mein Internet wieder geht, ging mein Arbeitstag nur schleppend voran. Wieder zu Hause sollte ich dann endlich meinen Vorhang ins Zimmer bekommen, nur leider hatte sich da irgendjemand ziemlich vermessen, da wir dann feststellen mussten, dass er fast doppelt so breit war wie das Fenster. Also werde ich wohl noch ein paar Tage länger mit der Decke vorm Fenster leben müssen. Es gibt auch schlimmeres. Dann hatte ich meine Premiere mit der Waschmaschine. Nach 2 Stunden war ich sehr gespannt wie meine Sachen wohl wieder herauskommen. Ein paar weiß-rosa Kniestümpfe ist jetzt eine Nuance dunkler, die waren wohl dazwischen gerutscht, aber bei meinen Socken ist mir egal wie sie aussehen und eines meiner T-Shirts sah irgendwie auch dunkler aus, aber vielleicht lag es nur daran dass es noch nass war. Mal sehen wie es in trockenem Zustand aussieht. In den nächsten Tagen werde ich dann also den Ernstfall durchziehen und meine Blusen waschen. Mal sehen ob dass dann auch ohne größeren Schaden von statten geht.

Tag 14: Mission Waschmaschine und Herd

Nun bin ich schon 2 Wochen hier, das bedeutet ich habe schon 1/6 meines Aufenthaltes geschafft und am Mittwoch kommt dann Olli und so wird meine 3. Woche auf wie im Fluge vergehen.
Aus irgendeinem unerfindlichen Grund komme ich nicht mehr so richtig ins Internet. Ich hoffe sehr dass sich das wieder einrenkt. Heute war ja Zeitumstellung und mein Superwecker, der es nicht auf die Reihe bekommen hat sich von alleine auf Britische Zeit umzustellen hat es doch ernsthaft geschafft sich von alleine eine Stunde vorzustellen. Da soll noch einer schlau draus werden. Vorhin war ich eine Runde spazieren und hab dann einen ausgiebigen Bummel durch das kleine Einkaufszentrum gemacht und mit den Riesen-Tesco mal genauer angesehen, damit ich weiß wo alles zu finden ist. Bei dieser Gelegenheit hab ich mir Gedanken über Mitbringsel gemacht und festgestellt, dass ich keinen Schimmer habe was ich allen mitbringen soll. Vielleicht findet sich ja in London etwas typisch Britisches.
Wieder zu Hause wollte ich mir zum Mittag leckeres Hühnchen Süß-Sauer mit Reis kochen. Und hier tat sich ein neues Problem auf: Der Herd. Ich würde ihn als Gasherd bezeichnen, nur mit sehr viel mehr Knöpfen. Dumm nur dass wenn es ein Gasherd wäre ja auch irgendwo Streichhölzer oder ein Feuerzeug hätte sein müssen. Auf meiner Suche durch die Küche wurde ich aber einmal mehr nicht fündig. Wie schon als ich vergeblich nach einen Geschirrhandtuch Ausschau hielt, hier wird nichts abgewaschen oder ausgespült. Es kommt einfach alles in den Geschirrspüler. Aber aus welchem Grund haben 2 Menschen, die so gut wie nie kochen ausgerechnet einen Gasherd? Soweit ich weiß ernähren die sich fast ausschließlich von Toast.
Meine heutige Mission bestand nun also darin zum einen meine Wäsche erfolgreich zu waschen, was bedeutet, dass sie am Ende noch die selben Farben und Größen haben sollte wie vor der Wäsche und herausfinden wie dieser Herd funktioniert. Kann ja nicht so schwierig sein, nur leider ist die Hausdame nicht auffindbar.
Also werde ich ersteimal meine Postkarten schreiben, die ich gestern in Oxford gekauft habe. Dann sind sie mit etwas Glück pünktlich zu Ostern da. Vorausgesetzt natürlich ich finde einen Briefkasten.
Übrigens habe ich bei meinem Bericht von Freitag vergessen zu erwähnen, dass ausnahmslos alle als sie erfahren hatten in welcher Abteilung ich arbeite angewidert die Nase rümpften. Augenscheinlich ist die Personalabteilung nicht sonderlich beliebt. Aber ich wurde trotzdem freundlich von ihnen aufgenommen – Glück gehabt.
Meine Mission die Wäsche zu waschen scheiterte leider, weil als ich runter gucken wollte im Nina zu bitten mir zu zeigen wies geht lief die Maschine bereits. Also werde ich morgen noch einen Versuch unternehmen. Und bei dem Herd bin ich mir inzwischen sicher dass es ein Gasherd ist, zum Glück habe ich am Freitag in der Bar ein funktionierendes Feuerzeug gefunden.
Nur mein Internet geht noch immer nicht. Aber ich hab vorhin gehört, wie Chris ziemlich lange mit irgendwem telefoniert hat und des öfteren das Wort Sky (der Internet, Telefon und TV-Anbieter hier) vorkam, ausserdem steht das Modem jetzt woanders und es wurde ganz offensichtlich daran herumgebastelt. Ich hoffe nur, dass sie das morgen in den Griff bekommen, denn ohne Internet bin ich doch aufgeschmissen.
Dafür hab ich meine Postkarten dann gleich nach dem schreiben noch zum Briefkasten gebracht und nun werde ich noch in die Wanne gehen. Hab ja sonst nichts weiter zu tun so abgeschnitten von der Welt.

Samstag, 27. März 2010

Tag 13: Mein Ausflug in Tolkien‘s Stadt

Da ich schon um 8 Uhr das erste mal wach war und mein Blick nach draußen mir verriet dass es zumindest nicht in Strömen schüttete und es mir auch so von der Gesamtsituation ziemlich gut ging, beschloss ich heute noch einmal meinen Oxford-Trip zu planen.
Gesagt getan, gegen halb 11 nahm ich meinen Bus nach Oxford und hatte über eine Stunde das vergnügen Live mitzuerleben, wie sich 2 Damen ihr gesamtes und die Leben ihrer Nachbarn auseinander nahmen. Wahnsinn, ich kam mir vor wie bei der neuesten Telenovela.
In Oxford angekommen war ich schon tief beeindruckt als der Bus durch die Stadt fuhr. Oxford sieht eher aus wie Edinburgh als wie Milton Keynes, was ja aber auch nicht verwunderlich ist, da MK ja gerade mal 40 Jahre alt ist und Oxford schon Jahrhunderte hinter sich hat. Da war ich also mittendrin, ich hatte mir zwar einen Stadtplan mitgenommen und mich vorher auch informiert was es denn hier so alles zu sehen gibt. Etliche Colleges, von denen ich mir auch zahlreiche angesehen habe, aber bei weitem nicht alle, denn das ist wohl kaum an einem Tag zu schaffen. Dieses mal habe ich auch so ungefähr eine Milliarde Fotos gemacht. Ich war auch in einigen Kirchen, die meisten Colleges haben nämlich eine eigene Kirche mit dabei. Während des gesamten Tages wechselten sich Regen und Sonne ab, wie es an einem Apriltag so typisch ist (nur dass noch nicht April ist...).
Ich wollte unbedingt in den Botanischen Garten, aber es fing leider gerade in dem Moment an heftig zu regnen und ausserdem war mir der Eintritt entschieden zu teuer, dafür dass man um diese Jahreszeit noch nicht allzu viele Pflanzen zu sehen bekommt.
Als ich mich durch die Einkaufsmeile kämpfte stand ich plötzlich vor einem Buchladen, wie sollte es auch anders sein. und dann waren da überall Schilder die verkündeten dass in diesem Laden jedes Buch nur 2 Pfund kostet. Ich war schon fast vorbei an dem Laden da sah ich im Schaufenster dann doch etwas das meine Augen magisch anzog und mich wie von Zauberhand in den Laden versetzte. Nach einer halben Stunde war ich dann für 4 Pfund Besitzerin von Sekundärliteratur zu Tolkien und Lewis (Herr der Ringe und die Chroniken von Narnia). Es gibt einfach Dinge an denen kann man nicht vorbei gehen und wenn man in der Stadt von Tolkien und Lewis solche Werke vor die Nase gestellt bekommt, wie kann ich da nein sagen. Nun hab ich allerdings schon 3 Bücher innerhalb von nicht einmal 2 Wochen gekauft, wenn ich so weitermache bekomme ich ein ernsthaftes Gepäckproblem bei meiner Rückreise.
Auf meinem weiteren Weg fand ich mich dann auch noch vor einem großen Plakat das mir verkündete, bis morgen ist hier noch Literaturmesse. Natürlich konnte ich nicht wiederstehen und musste mir unbedingt die vielen Werke genauer betrachten, aber dieses mal blieb ich stark und nahm keines mit, obwohl es mich bei einigen schon sehr in den Fingern gejuckt hat. Langsam überlege ich ob ich vielleicht sowas wie ne Bücherkaufsucht entwickelt habe, so wie andere Shoppingsüchtig sind.
In einem Souvenirladen kaufte ich dann noch ein paar Postkarten mit Briefmarken dazu, also werde ich dann demnächst doch mal zum Postkarten schreiben kommen. Für mich als Erinnerung kaufte ich dann noch ein kleines Foto-Buch mit Bildern von Oxford.(Aber das zählt ja nicht direkt als Buch ^^)
Dann gab es noch ein Castle, also eine Burg, die aber nicht wirklich verlockend aussah, da ich ja von den Wahnsinnsburgen aus Edinburgh verwöhnt bin.
Im Souvenirladen des Castles legte ich mich dann zu guter letzt noch mit den beiden Kassiererinnen an, weil sie meinen 10 Pfund-Schein angeblich nicht klein machen konnten, damit ich mit meine obligatorische Münze prägen konnte. Also kaufte ich kurzerhand zwei Postkarten à 35 Pence und dann mussten sie mir zähneknirschend doch noch mein Geld klein machen. Als ob es meine Schuld wäre wenn die zu blöd sind sich mal ordentliches Wechselgeld zu besorgen!
Auf dem Rückweg war ich so K.O. dass ich die Fahrt über immer wieder eingedöst bin, dennoch ist mir nicht entgangen an wie unglaublich vielen Schafherden wir vorbei fuhren, fast ausnahmslos alle mit kleinen Osterlämmchen. Diese Masse an Schafen erfüllt nun endlich mal dieses Klischee dass es hier unverhältnismäßig viele Schafe gibt.

Tag 12: Freitag, das Wochenende ruft

Der Freitag begann einmal mehr mit ekeligem Nieselwetter, wenn das so weitergeht werde ich wohl nie meine tollen Pumps anziehen können.
Mein Arbeitstag war leider wieder weniger arbeitsreich. Ich hätte gestern nicht alles machen sollen, sondern mir ganz viel Zeit lassen und noch etwas für heute aufheben sollen. Zum Mittag war ich mit ein paar Leuten aus Sarahs Abteilung im Harvester Pub, welcher direkt neben meinem alten Hotel liegt essen.
Die anderen werden dann heute Abend auch dabei sein, ich bin ja mal gespannt, wie das so wird.
Nach der Arbeit sind wird noch ganz kurz ins Einkaufszentrum gefahren um mir endlich eine neue Handykarte zu kaufen, diese funktioniert auch problemlos. Danach haben wir im Hotel eingecheckt, also Sarah, ich war ja nur Anhängsel. Wir machten uns wie das für Mädchen so üblich ist hübsch und Sarah verpasste mir eine wundervolle Frisur in Rekordgeschwindigkeit, leider hatte keiner einen Fotoapparat mit, aber ich hoffe dass ich in meinen 3 Monaten hier nochmal in den Genuss von ihren Friseurfähigkeiten komme.
Als wir damit fertig waren sind wie rüber zu den Jungs gegangen zum Vorglühen, wobei es nicht nur mit vorkam als wären wir auf Klassenfahrt. Für Deutsche Verhältnisse viel zu zeitig, kurz nach 9 sind wir dann runter in die erste Disco gegangen und diesmal verkniff ich mir den Wodka und nahm statt dessen etwas womit ich auch was anfangen konnte: echtes Erdinger Weißbier. Einer der Jungs schmiss dann ne Runde Sambucca, warum werde ich hier denn mit all den Sachen konfrontiert, die ich mir geschworen habe nie wieder zu trinken? (Da fehlt ja eigentlich nur noch der Tequila, aber da bleib ich dann wirklich hart)
Die zweite Runde bestand dann aus saurem Apfel, der war dann schon eher nach meinem Geschmack, er war nur für meine Verhältnisse viel zu süß, vielleicht war es ja auch süßer Apfel?!
Nach einer weile wechselten Sarah und ich dann noch einmal in einen anderen Club. Es war alles in allem wirklich sehr lustig. Und um 3 Uhr lag ich nach einer wirklich günstigen Taxifahrt in meinem Bett, denn hier fängt alles schon eher an, hört aber auch schon eher auf. Eigentlich wirklich nicht schlecht.

Donnerstag, 25. März 2010

Tag 11: Heute very busy (sehr beschäftigt)

Es fällt mir jeden morgen immer schwerer aufzustehen und ich werde von Tag zu Tag müder morgens. Das liegt wohl daran, dass ich langsam weiß was mich auf Arbeit erwartet, und ich nicht mehr so nervös bin. Ein sicherer Zeichen dafür dass sich bei mir der Alltagstrott so langsam aber sicher einstellt.
Heute war mein Arbeitstag allerdings ungewohnt beschäftigt, um nicht zu sagen ein bisschen stressig.
Denn nachdem ich anfing meine restlichen 110 CD’s zu brennen und erstmal bei der ersten CD das Laufwerk überforderte, sodass es dann nicht mehr auf ging, kam Tracey mit einigen Dokumenten, die einerseits in Personalakten einsortiert werden sollten oder mit denen neue Personalakten erstellt werden sollten. Nachdem ich diese Aufgabe bewältigt hatte, was ziemlich lange dauerte, weil Tina mir auch noch Sachen zum einsortieren gab, kam sie dann noch mit einer nicht unbeachtlich langen Liste an mit Leuten für dich ich die aktuelle Arbeitsbeschreibungen ausdrucken und hinterlegen sollte. Das kniffelige dabei war, dass ich die jeweilige Beschreibung erst einmal in vielen verschiedenen Ordnern im Computer suchen musste. Am Ende des Tages konnte ich jedoch alle Aufgaben abschließen und war sehr zufrieden mit mir auf dem Heimweg. Und sogar Bill gab mir noch eine Aufgabe, auf welche ich mich jetzt schon freue, denn sie ist sicher sehr unterhaltsam, ich darf nach Ostern irgendwelche Flyer auf jedem Schreibtisch verteilen. Dann kann ich mir alle die hier arbeiten mal genauer angucken, sehr schön. ^^ Ich muss nur noch herausbekommen wer Caroline ist, denn von ihr bekomm ich dann die Flyer, aber ich habe schon einen Verdacht, welche der Damen es ist. Morgen steht übrigens ganz hoher Besuch aus Deutschland an. Und am 1.4. ist ja dann Casual Day (der Tag an dem man nicht in Dresscode auf Arbeit kommen muss), mit dem Motto „Wear Blue“, also trage etwas Blaues, ich hab doch aber gar nichts blaues mitgenommen (das ist eigentlich wenn ich es mir genau betrachte nur noch ein Argument mehr an dem Tag krank zu machen^^).
Zum Mittag war ich heute mit Sarah in der Kantine und wir haben beide Pizza gegessen, die war superlecker und mit 2 Belegen für nicht mal 2 Pfund auch wirklich günstig. Das nächste mal nehm ich aber auch eine mit Käse gefülltem Rand.
Sarahs Freundin die gestern beim Mittag mit dabei war heißt übrigens Philippa.
Wir werden morgen zwischen 8 und 10 Leuten sein, na Hilfe, so viele und ich kenn die alle nicht. Aber es wird bestimmt ganz lustig, und diesmal werde ich auf Wodka on Ice lieber verzichten. :-)

Mittwoch, 24. März 2010

Tag 10: I still burnin'

Heute morgen war es nebelig, sowas gibt es hier also auch. Als ich aus dem Fenster sah, sah ich nichts, weshalb ich mir einen ziemlich trüben regnerischen Tag ausmalte. Zum Glück irrte ich mich, denn pünktlich zur Mittagspause war schönester Sonnenschein bei "Ohne-Jacke"-Temperaturen.
Heute war ich zum Mittag mit Sarah und ihrer englischen Freundin; leider hab ich ihren Namen vergessen - Alzheimer lässt grüssen...; um den See spazieren.
Meine Arbeitsaufgabe heute, wie gestern und morgen CD's brennen, aber ich kann stolz auf mich sein, denn am ende das Tages hatte ich nur noch 110 Stück vor mir. Die schaff ich morgen locker vor dem Mittag. Nebenher sollte ich noch eine Personalakte, möglichst unauffällig kopieren, wegen Datenschutz und so weiter. Was in einem Großraumbüre mit nur einem Kopier-, Drucker-, Faxgerät schon eine anstpruchsvolle Aufgabe ist. Also kopierte ich so unauffälig wie möglich und legte gleich zwei Mal hintereinander den Kopierer lahm. Bis es dann auch noch der letzte mitbekommen hatte, dass ich was kopiere - ein Paradebeispiel für: Wie man es nicht machen sollte.
Püktlich zum Feierabend zogen dann auch wieder dicke Regenwolken auf, aber ich machte mich gleich nachdem wir zu Hause angekommen waren wieder auf den Weg die Gegend zu erkunden, in der Hoffnung nicht nass zu werden. Vielleicht fand ich ja sogar den weg zum Tesco um mir eine Handykarte zu kaufen. Also lief ich los und stand prompt in der ersten Sackgasse. Irgendwann kam ich, für mich völlig überraschend an der Schule vorbei an der ich am Samstag bei meinem Spaziergang schonmal war, und stellte fest, dass ich ganz knapp vorm Ziel gewesen war. Lauf Kenny sollten es höchstens 20 Minuten bis zum Einkaufszentrum sein, nach ca. 45 Minuten war ich dann auch da. Nachdem ich mich mal wieder 10 Runden im Kreis gedreht hatte und zwischenzeitlich sogar fast bei meinem Hotel angelangt war.
Leider wurde es schon langsam dunkel sodass ich mich wirklich beeilen musste um nicht im komplett Dunkeln den Weg nach Hause suchen zu müssen. Nachdem ich noch dies uns das eingekauft hatte ging ich zur Kasse und wollte meine Handykarte, die Verkäuferin schickte mich allerdings in die 2. Etage dafür. Oben angekommen fand ich auch gleich die Handyabteilung, in der sich allerdings kein Personal befand. Nach gefühltem Stundenlangen warten kam dann doch mal eine hochmotivierte Mitarbeiterin, die mir dann verkündete dass ich die Karte nur übers Internet bestellen könne. Na sehr schön, wie soll ich dass den machen? Ausserdem haben Antje und Sarah beide die selbe Karte und sie ganz sicher beide nicht übers Internet bestellt. Gut, irgendwo werd ich schon noch eine herbekommen. Nun erstmal schnell nach Hause, im Halbdunkeln ändere ich meine Laufstrategie, ich halte mich einfach strickt an die große Straße anstatt durch die vielen Viertel zu irren und komme auch prompt auf direktem Weg nach Hause. Auf diesem Weg habe ich dann auhc noch eine Erscheinung in Form einer Bushaltestelle. Diese wird zwar offensichtlich noch nicht genutzt aber es hängt ein Zettel daran der verkündet, dass hier ab 4.4. ein Bus langfahren wird, na also geht doch.
Wieder zu Hause will ich mir am liebsten was zu essen machen, was aber leider nicht geht, weil Ninas Friseurin immernoch da ist und sie die Küche und mein Bad in einen Friseursalon verwandelt haben. Aber ich werde schon noch zu meinen Abendessen kommen. In der Zwischenzeit telefoniere ich noch mit Mama und wir packen meinen zweiten Koffer, den mir Olli dann am Mittwoch mitbringen wird. Danach gucke ich nochmal in die Küche.
Überigens hat mich Nina heute auf eine Idee gebracht, sie war ganz erschüttert dass ich kein Geld bekomme und nichtmal Urlaub hab und meinte ich solle am Donnerstag, wenn Olli dann da ist doch einfach krank machen. Ich glaube ich stehe hier unter schlechtem Einfluss, aber die Sache muss ich mir echt mal noch durch den Kopf gehen lassen. :)

Dienstag, 23. März 2010

Tag 09: Heute wird gebrannt

Heute morgen war ich nach einer kurzen und nicht sehr erholsamen Nacht, weil der Herr des Hauses sehr laut und sehr lange Fernsehen geguckt hat, und es ja sowieso meine erste Nacht in einem neuen Bett war, schon wieder ziemlich zeitig wach. Und dann vollbrachte ich das Kunststück mich ohne Spiegel fertig zu machen. Das heißt im Klartext, schminken und fönen, bwz. frisieren ohne Spiegel. Das Ergebnis war aber gar nicht mal so schlecht. Auf dem Weg zur Arbeit hab ich dass dann angesprochen und zu meiner Erleichterung ist schon ein Spiegel für mich im Haus, der muss nur noch angebracht werden, was heute Abend noch geschehen soll. Na ein Glück kann ich mich dann morgen wieder normal zurecht machen. Und wie ich mein Fenster aufbekomme will mir Nina dann auch noch zeigen. Fenster sind hier auch so eine ganz spezielle Sache, denn zum Beispiel die Fenster in der Firma, wie auch im Hotel gehen nur anzuklappen, nicht aber wie bei uns, dass die Öffnung nach oben zeigt, sondern die Öffnung ist dann unten, klare Sache, denn so kann es nicht rein regnen. Dann gibt es wiederrum so Fenster die man aus den Filmen kennt, die man einfach nur hochschieben muss und dann die ganze Zeit angst hat, dass sie wieder runterkommen. Das Fenster in meinem Zimmer hingegen hat einen Griff wie in Deutschland mit einem Schlüssel dazu. Nur dass irgendwie nichts passiert wenn ich Griff und auch Schlüssel in beliebige Richtungen drehe. Na irgendwo muss da bestimmt ein Trick dabei sein. Ich werde es ja hoffentlich bald sehen.
Auf Arbeit erwarteten mich dann am Nachmittag meine 500 CD’s die alle gebrannt werden wollten. Zum Glück dauerte das aber pro CD vielleicht höchstens eine halbe Minute sodass ich am Ende es Tages schonmal 60 CD’s zusammenhatte. Dann wurde ich heute schon wieder einem Deutschen vorgestellt, aber der war diesmal nur zu Besuch da. Als wir uns vorgestellt hatten, auf Englisch redeten wir doch echt weiter englisch, wie dämlich. Aber ich denke er hat es aus Höflichkeit gegenüber Bill (mein Chef) gemacht, der noch dabei stand.
Wieder zu Hause wollte ich eigentlich eine Runde spazieren gehen um mich ein bisschen umzusehen und endlich Gewissheit über diese Sache mit den Bussen zu haben. Aber als ich zu Haus ankam begann es natürlich zu regnen, wie sollte es auch anders sein. Schließlich wurde noch mein Spiegel im Bad angebracht und die Sache mit dem Fenster ist auch ziemlich einfach, Schlüssel umdrehen, das hatte ich ja gemacht und dann den Teil vom Griff in dem der Schüssel steckt reindrücken, aha. Da war also der Trick. Da hätte ich eigentlich auch selbst drauf kommen können.

PS: Antje, danke dass du jeden meiner Posts kommentiert hast, aber wenn ich dir darauf antworten soll wirst du wohl nochmal eine Mail oder bei Studi schreiben müssen ^^
PPS: Olli schenkt mir zu Ostern eine Harry Potter Führung durch London (ja, ich höre wie iher alle neidvoll aufstöhnt, ich hab den besten Freund :D)

Montag, 22. März 2010

Tag 08: Umzug in das neue Zimmer

Heute also war der Tag des Umzugs vom Hotel in mein kleines aber hoffentlich feines Zimmer. Nach dem aufstehen machte ich mich daran mein Gepäck wieder in dem Koffer zu verstauen was erstaunlich schwierig war, denn es wollte irgendwie nicht mehr so recht alles hineinpassen. Dabei hatte ich doch noch gar nicht so viel gekauft. Irgendwann ging der Koffer dann mit viel gutem zureden und ein bisschen roher Gewalt dann aber doch noch zu. Beim Check-Out musste ich überraschenderweise nichts nachzahlen, da auch die Zusatzkosten, also mein eines Sandwich auf Kosten der Firma gingen. Hätte ich das eher gewusst, dann hätte ich mir ständig was leckeres zu essen holen können.
Auf Arbeit ging‘s dann heute ans Kisten wieder auspacken und diverse Schränke umsortieren.
In der Mittagspause bin ich mit Sarah um den See hinter unserem Firmengebäude gelaufen und danach haben wir noch ein unfassbar riesiges Päckchen von ihrer Mama geöffnet. Mit allem was Frau so braucht, von Creme bis hin zu Nutella.
Nach der Arbeit nahm mich Nina dann mit nach Hause, vorher sind wir noch bei ihrer Mutter vorbei gefahren, weil sie noch kurz etwas dort abladen musste. Und so wurde mein toller Plan mit nicht in meinem Kopf zu verlaufen und den Weg während der Fahrt ganz genau zu beobachten und mir zu merken wieder zunichte gemacht.
In meinem neuen Heim angekommen machte ich mich gleich ans auspacken und fuhr dann noch mit meinem neuen Mitbewohner Einkaufen, zu einem wirklich riesigen Tesco Supermarkt, der über 2 Etagen geht. Die haben doch da allen ernstes 2 riesige Regalreihen alleine nur für Mikrowellenfertiggerichte. Ein Paradies für alle koch-faulen Leute und als ich mir die Preise für das frische Obst und Gemüse ansehe, wird mir klar, warum es hier so viele „gut ernährte“ Menschen gibt. Denn ungesundes ist einfach auch sehr viel günstiger.
Als ich meine Badeutensilien einräume stelle ich zu meinem entsetzen fest, ich habe keinen Spiegel im Bad und auch keinen auf meinem Zimmer. Wie um alles in der Welt soll ich mich denn morgen schminken und zurecht machen?!? Dass muss ich morgen unbedingt ansprechen, denn ohne Spiegel geht’s ja mal überhaupt nicht. Und ich habe natürlich nicht einmal einen kleinen Schminkspiegel oder so etwas bei mir – der absolute Horror für jede weibliche Person.

Endlich auch ein paar Fotos


Sonnenschein am Willen Lake.


Underpaths sind hier überall anstelle von Ampeln zu finden.


Ein typisch englisches Haus mit Telefonzelle.


Die britische Kindereisenbahn für Erwachsene?!

Sonntag, 21. März 2010

Tag 07: Die erste Woche ist rum

Heute ist Sonntag, vor genau einer Woche stand ich also in Leipzig auf dem Flughafen und musste Deutschland für 3 Monate Tschüss sagen. Ich kann nicht behaupten die Woche sei schnell herumgegangen, denn es ist so viel passiert in der Zeit. Ich hoffe dass die restlichen 11 Wochen schneller vergehen werden, als diese erste.
Gestern Abend war ich dann noch spontan mit Sarah in Milton Keynes einen trinken, hier heißt das, Clubbing – durch die Clubs ziehen. Allerdings sind wir bei dem zweiten dann schon hängen geblieben, und mir ging‘s nach 3 Wodka on Ice auch so, dass ich dann auf Wasser umgestiegen bin. Alles in allem war der Abend aber wirklich sehr schön und ich freue mich schon auf Freitag, denn dann gehen wir mit denn Kolleginnen von Sarah weg. Sarah hat dann noch bei mir geschlafen, weil sie sonst nicht mehr nach Hause gekommen wäre, sie wohnt ja zur Zeit nicht in MK sondern in Northhampton bei einer Arbeitskollegin. Da wir erst um 5 Uhr wieder im Hotel waren haben wir dann auch dementsprechend bis um 12 geschlafen, also ich. Sarah ist dann gegen 4 gegangen und ich habe noch eine Runde um den See vor meinem Hotel gedreht, da die Sonne so schön schien. Es ist sehr erstaunlich wie viele Familien auf die selbe Idee gekommen sind wie ich, denn es ist wirklich voll. Oxford nehme ich mir dann nächstes Wochenende nochmal vor, hoffentlich ist da dann besseres Wetter.
Ich bin übrigens Auto gefahren, das war gar nicht so schwer wie ich befürchtet hatte. Vielleicht sollte ich mir doch ein Auto zulegen, von der Firma würde ich ganz sicher eines günstig bekommen können.
Wieder im Hotel wollte ich meine übliche Runde durchs Internet drehen und siehe da, wer saß da noch unten in der Lobby, der Ossi-Frauen-Hasser. Der entpuppte sich dann als doch nicht so unfreundlich, weil er mir einen Trick verriet, wie ich auch auf meinem Zimmer kostenlos Internet haben kann und räumte mir gleich noch meinen Laptop ein bisschen auf. Also war er doch nicht so unfreundlich, auch wenn er zeitweise versuchte einen Ossi-Dialekt zu imitieren, was ich aber einfach mal gekonnte ignorierte. Schade nur dass er mir dass nicht schon eher gesagt hat, dann hätte ich mir das ewige Laptop rumgetrage sparen können.

Samstag, 20. März 2010

Tag 06: Die große Tour

Heute wollte ich eine Tour nach Oxford machen, eines der Dinge die ich unbedingt sehen wollte, wenn ich schonmal hier bin. Nachdem ich dann um kurz nach um 7 erstmal äusserst unsanft von meiner lieben Mama geweckt wurde, weil sie mich anrief, statt ihres Handys was sie wohl mal wieder verlegt hatte. Da bekommt man schon einen Schock, wenn Samstags um 7 Uhr das Handy klingelt, prompt hatte ich diverse Horrorszenarien im Kopf. Autounfall, sonstige Unfälle jemand von der Familie schwerkrank im Krankenhaus. Ich sah mich förmlich schon im Flieger nach Hause sitzen. Aber war dann ja zum Glück nur falscher Alarm.
Nachdem ich mich dann nochmal gemütlich im Bett umgedreht hatte beschloss ich das „leckere“ Frühstück im Hotel ausfallen zu lassen und lieber meine schottischen Minipfannkuchen, die ich mir gestern geleistet hatte zu verspeisen. Das war auch viel besser. Nachdem ich allerdings feststellte dass es regnet, musste ich meinen Plan mit Oxford doch nochmal überdenken. Statt der Städtetour beschloss ich mir mal mein künftiges Wohngebiet ein bisschen genauer anzusehen, zu Fuß natürlich. Leider war das Gebiet recht groß und ich hatte keine Karte und wusste auch nur noch so ungefähr, wo wir am Dienstag das Haus angeguckt hatten. Auf gut Glück machte ich mich dann also auf den Weg, um mich hoffnungslos zu verlaufen und gut anderthalb Stunden später wieder an der Stelle zu landen wo ich losgelaufen war. Ich hatte mich also im Kreis bewegt, was mir unerklärlich ist, da ich eigentlich immer geradeaus gelaufen war. Mein künftiges Heim oder gar eine passende Bushaltestelle hatte ich natürlich auch nicht gefunden. Vom ständigen Nieselregen nass beschloss ich erstmal eine Pause im Hotel einzulegen um mich dann nochmal auf den Weg zu machen. Mein neuer Plan hieß: ein Tagesticket im Bus kaufen, sofern es hier sowas gab und dann erst einmal in die Stadt fahren und zum Bahnhof gucken und dann noch einmal in die Richtung meines neuen Wohngebiets fahren, vielleicht kam ich dann der Sache näher. Um meinen Plan in die Tat umzusetzen musste ich aber erst einmal mein Geld an der Rezeption klein machen lassen und mal wieder meine Karte aktivieren lassen, weil ich nicht in mein Zimmer kam. Diesmal könnte es allerdings daran gelegen haben, dass ich ja ursprünglich nur bis heute hier bleiben sollte. Vermutlich hat sie sich dann selbst gesperrt. Auf meinem Weg durch das Wohngebiet schoss ich nun auch endlich die ersten Bilder. Natürlich wäre es bei schönem Wetter schöner gewesen, aber das kann man sich na nun einmal nicht aussuchen. Hoffentlich ist es morgen besser, dann fahr ich morgen nach Oxford.
Nach einer kurzen Erholungspause ging es dann also los zu meiner Bushaltestelle „Fox Milne Roundabout West“ (Roundabout heißt Kreisverkehr und die gibt es hier an absolut jeder Kreuzung) mein Bus ist die Nummer 8 und soweit ich weiß wird sich das in meiner neuen Unterkunft nicht groß ändern insofern da überhaupt ein Bus langfährt, woran ich noch immer meine leisen Zweifel habe.
Also auf in die Innenstadt. Ich kaufe mir ein Tagesticket und fahre erst einmal zum Bahnhof. Dort teste ich meine Geldkarte, da ich ein bisschen Angst habe, dass sie an den Automaten nicht funktioniert, aber ich habe Glück und erwische sogar einen Automaten an dem ich keine Gebühren zu zahlen brauche, den muss ich mir merken.
Auf meinem weg zum Einkaufszentrum entdecke ich einen gigantischen Schreibwarenhandel, der absolut alles, was auch nur im entferntesten mit Büro zu tun hat verkauft.
Nachdem ich mich durch die Menschenmassen im Einkaufscenter gekämpft habe nur um mir Toast und Nutella, sowie Wurst für nächste Woche zu besorgen fahre ich mit dem Bus wieder Richtung Hotel, und noch ein Stückchen weiter, in der Hoffnung irgendwo in der Nähe von meiner neuen Bleibe rauszukommen. Als ich aussteige finde ich mich unversehens in einem anderen Einkaufzentrum wieder. Dass muss das sein von dem mit Tina erzählt hat, welches nicht weit weg von meiner Unterkunft ist. Da ich aber mittlerweile fuß lahm und ziemlich nass bin habe ich keine große Lust noch weiter in der Gegend herumzulaufen um mich dann eh nur wieder hoffnungslos zu verlaufen. Ich warte einfach ab, ich werde nächste Woche schon noch dahinter kommen wie das mit den Bussen ist. Als ich zurück will muss ich erst einmal meine Haltestellt wiederfinden denn die ist dieses mal nicht gegenüber von der anderen, sondern noch ein ganzes Stückchen weiter. Als ich angekomme fährt auch gerade mein Bus vor, zum Glück wollen noch andere Leute einsteigen, sonst hätte der Bus gar nicht gehalten und wäre an mir vorbei gefahren. Als ich einsteige stelle ich fest, dass es der selbe Busfahrer ist mit dem ich auch gekommen bin, also muss er irgendwo nicht weit weg gewendet haben um nun wieder in die Stadt zu fahren, interessant. Wieder im Hotel stelle ich erfreut fest, dass gerade Harry Potter Teil 1 im TV läuft, das ist wenigstens ein Film den ich ohne mich anstrengen zu müssen auf englisch gucken kann, da ich ihn ja sowieso fast auswendig kann. Gestern Abend hatte ich übrigens auch noch ein Glückserlebnis mit meinem Fernseher, denn als ich durchzappte kam doch auf einem Programm tatsächlich Lost, eine meiner absoluten Lieblingsserien. Und das beste daran: es sind Folgen die erst im Herbst in Deutschland herauskommen.
In letzter Zeit könnte ich ja nur essen, hier gibt’s so viele Dinge die ich alle unbedingt probieren will. Aber Luftschokolade mit Minze-Geschmack kann ich wirklich nicht weiterempfehlen. Der Videotext kündigt für morgen übrigens Sonne an, also werde ich dann morgen hoffentlich meinen Oxford Trip machen können.
Und vielleicht auch mal ein paar Postkarten kaufen, denn hier in Milton Keynes gibt es sowas anscheinend nicht. Und wenn doch, hab ich sie jedenfalls noch immer nicht entdeckt.

Tag 05 : Deutsche unter Deutschen in England

Heute durfte ich, obwohl kein Casual Day (1 Tag im Monat an dem alle in Jeans auf Arbeit kommen dürfen) war in Jeans auf Arbeit gehen, da heute der große Umzug anstand. Dementsprechend packte ich den ganzen Tag Kisten zusammen und klebte Namenszettel auf einfach alles und jedes, angefangen von den Kisten, über Schreibtisch, Stuhl, PC, Telefon und so weiter. En Kollege klebte seinen Namen sogar auf seine Computermaus und eine andere beklebte ihren Mülleimer. Jedem wie er mag.
Irgendwann als ich gerade Pause machte kam mich Gerhard, der Deutsche aus der IT besuchen. Er ist jetzt schon über 5 Jahre hier in MK und kommt ursprünglich aus dem Süden Deutschlands; das hätte er mir nicht extra sagen müssen, man hörte es deutlich. Wenn man mit jemandem redet, den man nur als Gerhard kennt, und ihn dann sietzt ist das mehr als merkwürdig. Aber ich würde in Deutschland ja auch niemals Bill, meinen Chef mit Bill anreden. Sondern mit Mr. Wyper.
Hier ist das Verhältnis zwischen Chefs und Angestellten aber eh ganz anders als in Deutschland, denn fast alle Bosse sitzen mit ihren Angestellten zusammen in Großraumbüros und nur die beiden größten Chefs hier haben Einzelbüros.
Zum Mittag war ich schon ziemlich geschafft und wirklich dankbar als wir alle um halb 4 schon gehen durften, weil unsere Sachen alle eingepackt waren und nun keiner mehr arbeiten konnte. Ausserdem wurde schon damit begonnen die Aktenschränke (voll) um zu platzieren. Aus diesem Grund konnte ich dann sogar noch ins Einkaufszentrum fahren um mir etwas zu essen für das Abendbrot, trinken und einen Regenschirm zu kaufen, denn inzwischen nieselte es schon wieder. Die Busfahrt gestaltete sich recht einfach, und dadurch dass ich ja schon in der Innenstadt war, wusste ich auch so einigermaßen wo ich raus musste. Dieses Einkaufszentrum ist übrigens das größte in England und dementsprechend hab ich mich auch prompt verlaufen. In der Drogerie verbrachte ich ungefähr eine halbe Stunde, einfach weil sie so riesig war und ich alles erst beim dritten Anlauf fand. Im Buchladen konnte ich natürlich auch nicht wiederstehen und musste mir ein bisschen neue Lektüre gönnen. Hier bekommt man übrigens alles „Nimm 2 Zahl 1“, und zwar wirklich alles, Essen, Trinken, Kosmetik, Bücher, Kleidung,...
Schließlich fand bei Marks & Spencer auch noch einen süßen kleinen Regenschirm in lila. Der ist wirklich winzig, wie alle anderen Schirme übrigens auch, etwa halb so groß, breit und schwer wie ein in Deutschland handelsüblicher Rossmann-Schirm, aber trotzdem macht er den Anschein genauso stabil zu sein.
Mit dem Bus zu fahren ist hier genauso wie anderswo. Wieder im Hotel war ich trotz Busfahrt und Regenschirm relativ nass, aber nur weil ich meinen Schirm auf dem Weg zum Bus vergessen hatte aufzumachen. Aber der Weg war nicht so weit gewesen und wenn ich mich gleich auf die richtige Straßenseite gestellt hätte, hätte ich ja auch nicht nochmal durch den Regen gemusst, naja, ,mein Orientierungsinn eben...
Auf dem Weg zum Hotel wich mir ein Pärchen dass auf der hier falschen Seite lief aus und ich hörte ihn noch auf deutsch zu seiner Frau sagen: „Ach ja, hier laufen sie ja falschrum.“ Und musste unwillkürlich grinsen, da es mir in den ersten Tagen nicht anders gegangen war.
Unten in der Hotellobby war es zuerst ziemlich leer bis zwei dicke Männer kamen und sich auf die Sofas mir sozusagen gegenüber setzten. Da ich gerade mit Mama telefonierte bekam ich nur unterschwellig nach und nach mit, dass die beiden Deutsche waren. Irgendwann kamen dann noch 3 Männer dazu und ich konnte jedes ihrer Worte hören, was ich zugegebenermaßen ziemlich genervt hat, denn es ging von Autos zu Intimrausuren bei Frauen zurück zu Autos, usw. Immer wieder wurden von dem einen Herren der mit dem Rücken zu mir saß Ossi-feindliche Witze gerissen bei denen ich jedes mal aufblickte, da ich anfangs dachte sie hätten bei meinem Telefonat mitbekommen dass ich auch Deutsche war. Aber scheinbar war es nicht an dem. Als der besagte Herr dann irgendwann meinte, es käme nur mit Ossi-Frauen nicht klar wurde mein Blick von einem der Männer aufgefangen und er meinte zu den anderen: „ich glaube das hat sie verstanden“, daraufhin drehten sie sich zu mir um und ich sagte: „Ja hab ich, weil ich auch Deutsche bin.“ Kurz darauf verkrümelte sich der Ossi-Frauen-Feind still und leise auf sein Zimmer. Unterdessen bekam ich noch mit, dass sie auch alle für VW arbeiteten, jedenfalls hatten sie morgen um 8 Uhr ein Treffen bei VW. Als ich ging wünschten wir uns noch gegenseitig freundlich einen guten Abend.

Freitag, 19. März 2010

Tag 04: Das englische Wetter

Heute früh hängte ich wohlweißlich mein „Bitte nicht stören“-Schild an die Tür, als ich vom Frühstück wiederkam um mich für die Arbeit fertig zu machen, damit die Putzfrau bloß nicht nochmal auf die Idee käme bei mir zu klopfen. Als ich ging, stand auch prompt der Putzwagen neben meiner Tür, weil sie gerade dabei war mein Nachbarzimmer zu putzen. Ich grüße freundlich, ich will ja schließlich ein ordentliches Zimmer wenn ich wiederkomme. Na mal sehen, ob sie’s heute schafft.
Auch heute ist es wieder sehr warm, aber nicht so sonnig wie die letzten Tage, es ist aber nur eine dünne Wolkenschicht. Ich beschließe morgen meine dünne Jacke anzuziehen, es auch längst überfällig ist.
Auf Arbeit war ich zuerst damit beschäftigt, Dokumente in Akten einzusortieren, das ist ja wohl definitiv eine Aufgabe die wegen in Deutschland noch in England besonderen Spaß macht, denn die Akten sind entweder nicht da wo sie sein sollen oder man bekommt sie nicht raus, wie auch immer. Den Rest des Tages verbrachte ich damit Kisten zu packen, Namensschilder zu drucken und anzubringen und CD’s mit Klebeschildern zu versehen. Diese CD’s an sich 500 Stück werden dann in der nächsten Woche noch mit diversen Dingen bebrannt, da weiß ich ja auch schon ziemlich genau wer das dann machen darf. Heute wurde schon extra geguckt, ob mein PC einen Brenner hat, hat er. Und nun fehlt nur noch, dass ich auch Zugriff darauf habe. Aber das kann wohl erst am Montag gemacht werden, weil die zuständige Person nicht da ist. Zum Mittag gab’s Omelette mit Pilzen und Käse, mmh - very delicious! Beim Mittag lernte ich die anderen beiden Deutschen des Unternehmens kennen Gerhard und Helmut aus der IT. Leider saßen die beiden wieder am anderen Ende des Tisches, aber sie meinten, sie kommen mich mal besuchen zum erzählen. Es war aber interessant ihnen zuzuhören, denn sie sind scheinbar schon so lange hier, dass sie untereinander auch auf englisch gesprochen haben. Ist bestimmt einfacher nicht ständig die Sprache wechseln zu müssen. Aber ich hab sofort gehört, dass sie Deutsch sind. Nächsten Freitag kommen die beiden großen Bosse aus Deutschland, na da bin ich ja mal gespannt.
Ich hab mich heute mal an die heiße Schokolade aus dem Automaten getraut. in meiner Abteilung wird ja generell so viel getrunken und immer nur Wasser ist dann auf dauer auch langweilig. Aber die Schokolade war dermaßen süß ... morgen werde ich vielleicht den Cappuccino testen, wobei ich bestimmt morgen nichts heißes will, denn hier ist es unverändert warm und heute mit der Bewegung beim Kisten packen bin ich ganz schön ins schwitzen gekommen. Morgen darf ich sogar außerplanmäßig in Jeans kommen, wegen dem Umzug. Dabei war‘s heute auch schon dreckig genug.
Auf dem Heimweg erklärt mit Tina dass heute Late Night-Shopping ist. Also bis um 8 haben die Geschäfte offen. Aber ich hab nicht wirklich Lust jetzt in die Stadt zu fahren, obwohl ich ja schon was zu essen gebrauchen könnte. Aber dann hätte ich ja auch am Samstag nichts mehr zu tun.
Ich hab heut übrigens ein neues Wort gelernt, es heißt sowas wie erschöpft im Slang. Es klang aber ziemlich genau wie naked, was ja nackt heißt.
Als ich erzählte dass ich am Wochenende entweder nach Oxford oder Cambridge will, war meine Abteilung fast komplett, sehr erstaunt, dass da überall ein Bus hinfährt. Scheinbar ist Bus fahren hier einfach wirklich sehr unpopulär.
Den Abend lasse ich also sehr relaxed angehen und lese mein Buch zu ende.
Doch dann passiert doch noch etwas ungewöhnliches, denn als ich um halb 8 aus dem Fenster sehe stelle ich fest: es regnet! Willkommen in England 

Mittwoch, 17. März 2010

Tag 03

Wie unhöflich! Ich komme grade vom Frühstück, und ziehe mich für die Arbeit um, da klopft es doch nicht tatsächlich an die Tür. „Housekeeping!“ (Die Putzfrau) Ja, klar geht’s noch? Es ist gerade mal kurz nach um 8. Ich brüllte nur durch die geschlossene Tür „No“ zurück. Zur Strafe haben sie heute mein Zimmer gar nicht geputzt. Die werden ganz sicher kein Trinkgeld von mir bekommen.
Beim Frühstück, welches ich ja schon gestern nicht sonderlich appetitlich fand, vergeht mir dieser gleich gänzlich als ich mit ansehen muss, wie die Küchenfrau das Rüherei von einer Schüssel in die nächste verfrachtet und dazu nicht etwa einen Löffel benutzt, sondern die bloße Hand. Mit dieser hat sie allerdings keine 2 Minuten zuvor den Boden gewischt. Ab jetzt werde ich hier also kein Rüherei mehr essen, sondern nur noch Toast mit Aprikosenmarmelade, die ist wenigstens abgepackt, und höchsten noch diese leckeren Schokodinger, die sind ja gebacken, da sterben hoffentlich die Keime alle ab. Ich bin ja eigentlich kein Sauberkeitsfanatiker, aber das finde ich echt zu abgewöhnen.
Übrigens schein hier mal wieder die Sonne bei zweistelligen Temperaturen. Hoffentlich ist es am Samstag und Sonntag auch so, damit ich auch mal was davon habe und es nicht immer nur aus dem Fenster raus sehe. Übrigens hab ich mittlerweile rausbekommen, dass hier alle Geschäfte immer auch Sonntags offen haben. Aber das ist ja eigentlich nicht verwunderlich bei Öffnungszeiten unter der Woche von 9-18 Uhr (Zur Erinnerung, ich arbeite von 9-17 Uhr). So könnte ich allerdings auch schon diese Woche einen Trip irgendwohin machen. Cambridge und Oxford, beide auf meiner Liste sind nicht allzu weit weg und zu beiden fährt ein Bus direkt von MK hin. Aber wenn dann mach ich das am Sonntag, Samstag nutze ich den Tag um mir die Stadt noch einmal genauer anzusehen, und vielleicht auch mal die Tourist-Info oder einen aussagekräftigen Busfahrplan zu finden, wobei ich irgendwie den Verdacht habe, dass ich von der Stadt an sich schon alle gesehen habe, was es so zu sehen gibt...
Dann ist mir gestern Abend noch das scheinbar unmögliche geglückt. Bei einem letzen Versuch meinen Wecker irgendwie dazu zu bewegen britische Zeit anzuzeigen drückte ich erst wahllos die Knöpfe hintereinander und dann gleichzeitig und siehe da! Das blinkende Datum verwandelte sich in eine blinkende Stundenangabe, welche ich dann doch tatsächlich verändern konnte. Na also, warum ging das denn nicht gleich so?
Bei der Arbeit ist heute sogar noch weniger zu tun. Alle wissen aber schon bescheid, dass das Haus von Nina „really nice“ war. Heute war ich mit Bill, dem Chef der HR zu Mittag essen. Da heute ja St. Patricks Day ist gab es irische Gerichte: Stew, irgendetwas anderes seltsam aussehendes und wieder so eine Art Kuchen wie gestern mit Käse, Ei und Zwiebel. Für letzteres entschied ich mich und es war wieder ziemlich lecker. Meine hauptsächliche Aufgabe am Nachmittag bestand dann darin schon erste Kisten für dem Umzug zu packen, wobei ich zur Freude aller Schlüsselbänder und Kartenhalter für die Keycards zu Tage förderte, welche ja an der Rezeption ausgegangen waren.
Auf dem Heimweg wurde mir dann eröffnet, dass ich jetzt leider doch noch nicht am Samstag bei Nina einziehen kann, sondern erst am Montag, da Nina und ihr Mann übers Wochenende in London sind und erst Sonntagabend wiederkommen. Also wurde mein Hotelaufenthalt ohne großes Federlesen um 2 Tage verlängert. Soll mir auch recht sein. Übrigens gibt es dann in dem Einkaufszentrum in meiner Nähe einen Tesco-Supermarkt. Sehr schön, mit dem kenn ich mich ja schon aus Edinburgh ganz gut aus.
Zum Abendessen gönnte ich mir ein Sandwich mit Bacon und Hühnchen, abgepackt, weil ich mich wegen dem Rüherei-Vorfall von heute morgen nicht an das richtige essen hier herantraue. Und eine Tüte Chips, die mit der Frauendiskriminierenden Verpackung. Aber das Sandwich ist auch erstaunlich lecker und frisch. Nachdem ich Bill beim Mittag erzählt hab, dass ich für TV bezahlen muss, aber Internet zumindest teilweise kostenlos ist, fand er das sehr seltsam, er meinte sonst müsse man immer nur Spielfilme zahlen, aha. Vielleicht hab ich ja doch etwas übersehen?! Also hab ich dann lieber doch nochmal nachgeschaut und tatsächlich ist ganz unten am Ende unter allen Dingen die man bezahlen muss eine Rubrik Fernsehprogramme, welche mich dann auch tatsächlich zu wahnsinnig tollen 9 TV- und 3 Radiosendern bringt. Na also, warum denn nicht gleich so?

Ich habe übrigens noch immer nicht ein einziges Foto gemacht. Aber im Moment gibt’s auch nicht soviel zu fotografieren. Mein Hotelzimmer sieht aus wie jedes andere und mein Arbeitsplatz ist in einem Gewerbegebiet, an einem kleinen See gelegen. Mein Hotel ist übrigens auch in Seenähe, das ist aber ein anderer See, der ist größer. Ich werde am Wochenende mal ein paar Fotos von der Umgebung machen.

Mein Fazit des Tages: Sun’s always shining.

Dienstag, 16. März 2010

Der zweite Tag

Oh man, mein Wecker den ich mir extra noch einen Tag vor Abflug gekauft habe, wird ab sofort in den Koffer verbannt. Wie kann es denn bitte sein, dass sich ein Funkwecker nicht auf Britische Zeit umstellen lässt, sondern hartnäckig die Deutsche Zeit anzeigt. Das geht doch rein Theoretisch gar nicht, oder? Naja, mein toller Wecker tut es auf jeden Fall und prompt bin ich heute morgen eine Stunde zu früh aufgestanden. Gut, zugegeben, ich konnte eh nicht mehr schlafen und so hatte ich massenhaft Zeit zum duschen, bügeln!, anziehen und frühstücken. Von letzterem war ich mehr als enttäuscht. Denn obwohl es groß angepriesen wird im Hotel ist es eben kostenlos... ich fühlte mich aber schon leicht veräppelt, als es nicht mal Käse und Wurst gab. Immerhin aber 3 Sorten Marmelade, Orange, Aprikose und Himbeere. Alle genau mein Geschmack -.- Cornflakes, Äpfel und Bananen, beides sah nichtmehr allzu appetitlich aus, aber ich schmuggelte mir für später trotzdem einen Apfel mit aufs Zimmer zurück. Neben Toast gab es noch Croissant und dann entdeckte ich noch etwas für mich, warme Mini-Schoko-Crossaints - ein Gedicht. Daneben gab es auch noch Rührei und englische Würstchen. Das Rüherei war einigermaßen genießbar, das Würstchen hätte ich allerdings nicht mal unter Folter gekostet.
Auch heute schien übrigens wieder die Sonne, also nichts von wegen englischem Wetter. Auf Arbeit setzte ich meine Tätigkeiten vom Vortrag fort. Zum Mittag nahm mich Tina netterweise zu ihrem allmonatlichen Treffen aller PA’s mit. Diesmal war ich mutiger, und nahm nicht das Special Meal des Tages, welches Original German Currywurst mit Sauerkraut war. Sondern versuchte mich an einer Art Kuchen gefüllt mit Ei, Kartoffeln und Schinken. Das war genau nach meinem Geschmack. Bei uns am Tisch saßen auch noch 2 deutsche Herren aus Braunschweig, leider aber genau am anderen Tischende. Wieder zurück, gings mit meiner Arbeit nur noch sehr schleppend vorran, denn Tina war nicht da, und fast alle anderen aus meiner Abteilung auch nicht. Tracey kümmerte sich dann ein bisschen um mich, hatte dann aber irgendwann auch nichts mehr zu tun. Peopleclick, das System mit dem ich arbeite, ist gerade erst eingeführt worden und schon stoße ich natürlich auch schier unlösbare Probleme, bei dem alle anderen auch überfragt sind. Vor dem gehen bekam ich von Tracey noch Schlüssel für meinen persönlichen Aktenschrank und eine Mappe mit Sachen, die ich dann demnächst alle lernen, bzw. tun werde. Ich bin sozusagen die Nachfolgerin von Hannah, sie ist scheinbar noch nicht allzu lange weg, denn ich werde des öfteren mit Hannah angesprochen, da gibt’s ja aber auch schlimmeres. ^^
Auf dem Weg von der Arbeit zur Wohnungsbesichtigung erzählte mir Tina dann dass sie versetzt wird, und sie nicht so ganz glücklich darüber ist, weshalb sie heute eben mit einigen Leuten reden musste. Sowas in der Art hatte ich mir auch schon Gedacht, bzw. aus den Gesprächen beim Mittagesen geschlussfolgert.
Dann waren wir bei der Wohnung, genauer gesagt, dem Haus, also DEM Haus. Wow. Die Wohngegend an sich ist niegel-nagel neu. Gerade erst aus dem Boden gestampft. Und Nina und ihr Mann wohnen scheinbar auch noch nicht sehr lange in dem Haus. Das Haus an sich, wie gesagt, wow. Top eingerichtet, super schick. Es geht über 3 Etagen. Ganz oben ist dann mein Zimmer, ich hab auch noch einen Nachbar, Kenny, der dort auch zur Miete wohnt, aber jeder von uns hat sein eigenes Bad. Mein Zimmer, ist recht klein, aber vollkommend ausreichend für mich. Es steht ein Doppelbett drin und am Freitag kommt noch ein Kleiderschrank für mich dazu. W-Lan gibt’s da auch, also was will man mehr? Es liegt noch weiter außerhalb von der Innenstadt und die Sache mit den Bussen hier ist ja auch eher fragwürdig. Ein Einkaufszentrum ist auch gleich in der Nähe, da kann man zu Fuß hinlaufen. (Nina, Audi-Fahrerin, fährt natürlich dorthin) Also, Nina ist 27 und ich habe wirklich keine Ahnung, wie man mit 27 Jahren einen Audi, ein Haus und einen Mann haben kann. Tina und ich sind uns jedenfalls in unsere Begeisterung absolut einig. Wieder im Hotel angekommen beeile ich mich mit meinem Laptop in die Lobby zu kommen, denn ich platze gleich, wenn ich nicht irgendwem erzähle, wie geil dieses Haus ist. Heute ist die Lobby ziemlich voll, sodass ich prompt viele Blicke auf mich lenke als ich kurz telefoniere. Vielleicht gibt es hier morgen ein Meeting.
So, war‘s von mir für heute, morgen darf ich auf Arbeit an die Personalakten. Ich darf für die, die neu dazukommen welche erstellen. Da ist es sicher gut dass ich sowas schonmal gemacht habe.

Tag 01: Mein erster Arbeitstag

Nachdem ich mehr als KO ins Bett gefallen war und auch erstmal gut geschlafen hatte, war‘s um 4 Uhr auch schon wieder vorbei mit dem Schlafen. Denn nun kam die Aufregung auf den ersten Arbeitstag. Was, wenn ich keinen verstand, oder Sie viel zu viel von mir verlangten? Oder wenn ich da total die Außenseiterin wäre? Na ihr kennt mich ja, ich mach mir immer viel zu viele Gedanken. Als es dann endlich um 7 wurde konnte ich auch ruhigen Gewissens aufstehen und mich sehr sorgfältig ankleiden, schminken und frisieren. Nachdem ich damit fertig war, war es aber leider erst um kurz vor 8 Uhr, zwischen 8:30 und 45 sollte ich von Tina, der Sekretärin (PA) vom Boss der Personalabteilung Bill abgeholt werden. Obwohl ich keinen Hunger hatte, quälte ich mir dann noch mein Gebäckstück, welches ich mir ja bei Marks & Spencer geholt hatte rein. Denn wenn ich runter zum Frühstücken gegangen wäre, hätte ich sicher gar nichts runter bekommen. Und dann war es auch schon kurz vor halb. Schnell war ich unten vor dem Hoteleingang und setzte mich dort auf eine Bank in den Sonnenschein um auf einen silbernen Golf zu warten. Zum Glück ein Golf, da war ich mir wenigstens sicher ihn zu erkennen. ^^ Schließlich kam Tina dann auch, und winkte mir schon freudestrahlend aus dem Auto zu. Nach dem obligatorischen „Nice to meet you“ ging’s auf zur Arbeit. Unterwegs bekam ich viele Informationen. Zum Beispiel, dass unsere Abteilung also die HR (Human Resources) diese Woche ein Stockwerk tiefer ziehen sollte, was für mich schwer nach Akten schleppen klang. Am Empfang bekam ich eine Keycard. Welche in diesem Gebäude wirklich lebenswichtig ist, denn sonst bekommt man keine Tür auf. Man Kann nicht mal auf die Toilette ohne sie zu benutzen. Den Sinn hab ich allerdings noch nicht verstanden, da jeder so eine Karte hat, aber auch alle zu den selben Räumen Zugang haben. Und Gäste kommen eh nicht in dieses Haus, soweit ich das mitbekommen habe. Hier sehe ich sie nun mit eigenen Augen, die von Mama so verachteten Großraumbüros gibt’s also auch in England. Wann fängt denn hier das Rentenalter an? Denn einige Damen mit modischem Headset sehen doch so aus als wären sie darüber längst hinweg.
Meine Abteilung ist ehr nett und begrüßt mich freudestrahlend, dann bekomme ich erst einmal eine Einweisung in den Wasser-, Kaffee- und Teeautomaten. Alles kostenlos, da kann ich ja mein trinken künftig gut zu Hause lassen. Nachdem ich den Automaten vorgestellt wurde, geht’s weiter durch das gesamte Haus hier und dort werden Hände geschüttelt und die magische Begrüßungsformel ausgetauscht. Wir kommen auch bei einer gewissen Nina vorbei, sie ist diejenige, die noch ein Zimmer frei hat. Wir machen für morgen nach der Arbeit einen Besichtigungstermin aus. Tina fragt unterdessen auch jeden bei dem wir stehen bleiben nach einen Schlüsselband für meine Keycard. Aber keiner hat eine und jeder sagt das selbe: Fragt doch mal an der Rezeption, nur dass wir da ja zuerst waren und es dort auch keine gab. Brauch ich jetzt auch nicht sooo dringend, denk ich mir. Eine Dame aus meiner Abteilung, ich denke es war Tracy hat dann aber doch noch ein Schlüsselband und noch so ein Teil wo man die Schnur so rausziehen kann, wie beim Skifahren. Ich entscheide mich natürlich dafür, denn das muss ich nicht die ganze Zeit um den Hals hängen haben.
Wieder in meiner Abteilung werde ich mit meinen ganzen Passwörtern und Zugangsberechtigungen überhäuft. Und los geht’s dann auch schon mit der Arbeit. Meine heutige Aufgabe, Bewerber ins System einpflegen. Anders als bei anderen Unternehmen in denen meine Hauptaufgabe darin bestand Dokumente einzuscannen um zu viel Papier zu vermeiden wird hier jede Bewerbung nach dem sie eingepflegt wurde auch noch ausgedruckt wird.
Und schon ist es Zeit für die Mittagspause, pünktlich um 12 Uhr erhebt sich die ganze Abteilung und marschiert in das Nebengebäude welches auch zu VWFS gehört und eine Kantine behinhaltet. Da heute mein ersten Tag ist bekomme ich eine Gratismarke und darf mir nehmen, was ich will. Also gibt’s bei mir Hühnchenbrust mir Bohnen, denn das andere „Gemüse“ kann ich nicht als solchen identifizieren. Was für mich sehr nach Möhrenbrei aussieht soll laut dem Küchengehilfen süß schmecken. Na dann guten Appetit. Dazu gibt’s noch einen Apfel, und leckeren Wackelpudding und eine Kirsch-Cola. Am Platz merke ich, auch hier stehen die berüchtigten Wasserspender. Naja aber eine kleine Flasche zu haben kann ja nicht schaden.
Wieder am Arbeitsplatz, kommt mich Sarah besuchen. Sie ist auch aus Deutschland und seit 6 Wochen in MK. Anders als ich bleibt sie aber ein ganzes Jahr hier. Zurück am Platz geht die Arbeit weiter, irgendwann ist meine Aufnahmefähigkeit allerdings so gesunken, dass ich Probleme habe zuzuhören. Aber dann ist auch bald Feierabend. Tina fährt mich zurück ins Hotel und ich schnappe mir meinen Laptop und will nun endlich mal wieder ins Internet. In der Firma habe ich zwar auch welches, aber dort wurde ich ja die ganze Zeit gut betreut und mir wurde auch gleich gesagt, dass Facebook gesperrt ist. Dafür gäbe es in der Snack-Bar zwei PC’s die nicht gesperrt seien. Erstaunlicherweise stelle ich fest, dass alle Seiten problem los funktionieren und ich kann sogar mit Olli und Mama über Skype reden. Melli’s Blog lade ich mir runter, den lese ich dann nachher auf dem Zimmer in ruhe und auch Kathas Mail mit Foto werde ich nachher in Ruhe öffnen. Ich beschließe, dass ich unbedingt auch einen Blog brauche, nachdem ich gestern schon so viel geschrieben habe und richte mir noch einen Blog ein. Ich hoffe sehr, dass Nina, meine potentielle Mitbewohnerin Internet hat, sonst kann ich meinen Blog wohl nicht wirklich regelmäßig betreiben. Eigentlich gefällt es mir auch recht gut alleine im Hotel, mal sehen wie es wird mit einer Mitbewohnerin und erstmal sehen, wie das Zimmer so ist, aber Nina sah recht nett und locker aus.
Mal sehen was der morgige Tag so bringt.

Der Tag der Ankunft Teil 2

Er sieht schonmal nicht so aus als würde er wahnsinnig rasen. Also wird mir hoffentlich nicht schlecht. Und dann stehen wir vor dem übelsten Auto. Wow. Ich hab ja keine Ahnung, aber dass das ein Wahnsinns-Schlitten ist das erkenne sogar ich. Er fragt auch gleich ob ich vorne sitzen will. Ich wäre fast zur Fahrerseite gegangen, aber er weißt mir noch rechtzeitig den Weg, sodass es für mich nicht peinlich wird. Sehr seltsam auf der deutschen Fahrerseite zu sitzen und so dermaßen viel Platz, bzw. kein Lenkrad vor sich zu haben. Die Fahrt an sich dauert ca. eine Stunde. Während der Fahrt ist es sehr still, aber was soll ich ihn auch fragen? Mal davon abgesehen bin ich hundemüde und muss aufpassen nicht einzuschlafen. Hier liegt übrigens kein Schnee. Aber das Radio gibt mir zu denken. Die sagen in jedem 3. Satz etwas von wegen heute ist Muttertag! Ich werde doch wohl nicht diesen Tag vergessen haben? Aber das ist eigentlich ausgeschlossen. Also nehme ich mal an, dass der Muttertag nicht international an ein und dem selben Tag gefeiert wird. Interessant.
Angekommen geht’s nun auf zur nächsten Hürde. Hoffentlich muss ich nicht wirklich Ewigkeiten warten, ehe ich ins Zimmer komme. Der Mann an der Rezeption ist nett und ich versteh ihn auch ganz gut. Dann muss ich noch einen Zettel ausfüllen weil ich ja aus dem Ausland bin. Und schon geht’s nach den üblichen Einweisungen, von wegen Essenszeiten und Auschecken, ins Zimmer. Schnell sind die Blusen und Hosen ausgepackt und auf die Bügel gehängt, ums bügeln werde ich aber wohl leider nicht drum rum kommen-schade.
Eine Runde ausspannen und dann geht’s mal ein bisschen raus und nochmal an die Rezeption wegen dem Licht. Aber erstmal guck ich mir die Prospekte an, die hier so rumliegen. Und da steht doch wirklich etwas von Wireless Internet - BINGO. Vielleicht bin ich die Woche doch nicht von der Welt abgeschnitten. Nur leider steht da kein Preis. Also muss ich nachher unbedingt fragen wie viel der Spaß kostet und ob ich das auch bar bezahlen kann, Kredit Karte hab ich ja nicht.
Ich hab inzwischen Mittagshunger, es ist ja auch schon um 12 Uhr durch. Also machte ich mich auf den Weg vorbei an der Rezeption wo ich erstmal meine ganzen Fragen loswerden wollte. Die hatten aber scheinbar nicht mit mir gerechnet, denn so wies aussah waren alle ausser einem armen Praktikanten oder Azubi 1. Lehrjahr abwesend. Ich stellte also ihm meine erste Frage: Mein Licht im Zimmer geht nicht. Der war damit auch sofort überfordert und rief seinen Kollegen, der allerdings mehr als lange auf sich warten lies. Währenddessen löcherte ich ihn noch mit meinen restlichen Fragen, wie komm ich in die Stadt, zu Fuß, beziehungsweise per Bus. Und meine wichtigste Frage, wie ist das hier jetzt mit dem Internet? Das Ergebnis dieser Frage war einigermaßen befriedigend. In der Lounge habe man wohl freien und kostenlosen Wi-Fi Empfang, auf den Zimmern müsse man dafür zahlen und dass nicht gerade wenig. Pro Stunde 4 Pfund irgendwas oder pro Tag 9 Pfund und ein bisschen. Klarer Fall, ich setz mich nachher dann da unten hin. Ist zwar irgendwie auch doof, zumal ich dann wohl nicht telefonieren kann, aber besser als nichts. Dann kam der Rezeptionist und aktivierte nochmal meine Karte neu. Ob ich sie neben meinem Handy aufbewahrt hätte fragt der mich doch. Naja, logisch in der Tasche aber wo soll man das denn sonst hin packen, und ich kann mir nicht vorstellen dass es daran gelegen haben soll. Gut, hoffen wir mal, dass das dann jetzt alles geht, wenn ich vom einkaufen wiederkomme. Ich habe mich todesmutig für den Fußmarsch entschieden. Laut dem Praktikanten ca. 40 Minuten, das wird ja wohl zu schaffen sein.
Tatsächlich bin ich dann wirklich schnell am Innenstadt-Rand und es haben auch alle Geschäfte offen. Ich hab mich dann erstmal bei McDonald’s verpflegt, mit einem Miniwrap- der war wirklich klein, und einer Apfeltasche. Nur trinken wollte ich mir dann lieber im nächsten Supermarkt holen. Hätte ich gewusst, dass dieses Einkaufszentrum keinen Supermarkt hat und die Dinger scheinbar mehr als rar sind in der Stadt, hätte ich mir doch etwas geholt. Auf meiner weiteren Erkundungstour lande ich auf einer Art Wochen-Markt. Ich hätte ja nicht gedacht, dass es hier sowas auch gibt. Der war schon echt riesig, ähnlich denen auf Mallorca. Dort konnte man eigentlich alles kaufen, nur nichts zu trinken, warum auch immer. In dem nächsten Einkaufszentrum sah es auch nicht besser aus, nur hier und da mal Cola-Automaten, aber total überteuert und ich wollte ja auch was zum mit-ins-Hotel-nehmen. Auf meiner weiteren Erkundungstour musst ich feststellen, dass MK schon eine ziemlich heruntergekommene Stadt ist, wenn ich das so sagen darf, ich mein Halle sieht sicher nicht viel besser aus, aber mal von den Einkaufszentren, abgesehen, gibt’s hier sowas wie nen Boulevard gar nicht. Die Geschäfte sind nicht mal irgendwo einzeln auf der Straße sondern wirklich in 3-4 (ich habe sicher noch nicht alle entdeckt) Einkaufszentren zusammen. Irgendwann, nachdem ich noch den sogenannten Bahnhof unter die Lupe genommen hatte und dort vergeblich nach einer Tourist-Information gesucht hab, begab ich mich wieder auf den Heimweg, noch immer ohne trinken. Da in MK die Innenstadt aus 3 großen parallel laufenden Straßen besteht, beschloss ich mal eine andere Straße auszuprobieren, die sah aber auch so leer aus wie die vorherige. Aber zu meinem Glück entdeckte ich dann doch noch einen Einkaufsladen, Marks & Spencer, holte mir Wasser und, weil ich mich nicht entscheiden konnte, mehrere Backwaren zum Abendessen.
Auf ging‘s dann also nach Hause, war dann auch schon 3 Stunden unterwegs gewesen. Dummerweise war ich dann aber irgendwie nicht auf dem Weg wieder rausgekommen, auf dem ich zur Stadt gelaufen war. Ich lief dann erstmal einfach drauf los bis ein Schild kam, dass sogar meinen Lake Willen anzeigte, an dem mein Hotel steht. Dummerweise zeigte das Schild in die entgegengesetzte Richtung in die ich gelaufen wäre. Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass das Schild nicht umgedreht worden war, folgte Ich dann doch lieber dem Wegweiser, statt meinem Orientierungssinn. Irgendwann kamen aber gar keine Wegweiser mehr und ich war eindeutig nicht an der Straße an der ich zuvor langgelaufen war. Was nun? Weit und breit war kein Mensch den man hätte fragen können. Also entschied ich mich für weiterlaufen und wurde belohnt. Gegen 6 war ich dann schließlich wieder total fertig im Hotel. Nun nur noch ins Zimmer, die Schuhe ausziehen und die Füße hochlegen. Nun noch einmal zu dem Lichtschalter. Karte in die Vorrichtung und Licht... nicht an. Warum geht das denn nicht? Die Karte ist eindeutig richtig herum. Nochmal raus. Und vielleicht ein bisschen rohe Gewalt? *Klick* siehe da, das Licht geht an, denn man muss die Karte reindrücken bis sie einrastet. Das hätten sie aber auch mal dazu sagen müssen. Wäre schön peinlich gewesen, wenn ich mich nochmal beschwert hätte. Schnell Schuhe aus, Tee gekocht, Jogginghose angezogen, damit kann ich nun aber nicht runter, oder? Aber im Moment besiegen meine schmerzenden Füße meinen Internetdrang sowieso. Inzwischen ist es um 7. Und Internet? Naja, morgen Abend kann ich ja dann auch noch gucken, was soll denn auch seit gestern Abend so weltbewegendes passiert sein, sicher nur wieder haufenweise Spam und Werbung.
Mein Zimmer ist übrigens ein 2 Personenzimmer und noch dazu Behindertengerecht. Die Dusche hat kein Duschbecken also werde ich sicher das gesamte Bad fluten. Dafür hat die Dusche einen eingebauten Sitz, toll. Putzig ist auch die Garderobe, welche so tief hängt, dass meine Jacken auf dem Boden schleifen. Das ist sogar für Rollstuhlfahrer zu niedrig.

Der Tag der Ankunft Teil 1

Schnell wurden noch 2 Zipp-Beutel für meine Erkältungsmedikamente in der Flughafenhalle geholt. Natürlich waren diese im Endeffekt total umsonst, aber vielleicht brauch ich sie ja doch noch zu irgendwas. Der Abschied war natürlich mehr als Tränenreich kann sich ja jeder bestens vorstellen bei mir.
Aber dann musste ich mich doch irgendwann trennen und durch die Personenkontrolle. Von meinen Tränen gar keine Notiz nehmend, verlangte die Dame an der Kontrolle ich solle meinen Laptop auspacken, falls in der Laptop-Tasche einer drin wäre. (Logisch, was soll denn da sonst drin sein?) Nachdem ich dann auch noch Gürtel und Tuch abgelegt hatte und das doofe Ding doch echt piepte verlangte eine weitere Dame hochakrobatische Übungen von mir und dass noch vor 6 Uhr morgens. Zu allem Überfluss musste ich mich dann noch meiner Schuhe entledigen und durfte dann Barfuß nochmal durch „das Tor schreiten“. Diesmal blieb es glücklicherweise stumm.
Nachdem ich mich wieder angekleidet und meine ganzen Sachen wieder an Ort und stelle gebracht hatte ging es schnell die Rolltreppe hoch und erst einmal auf die Toilette. Ich sah natürlich noch schlimmer aus als ich gedacht hatte. Aber das war nun auch nicht mehr so wirklich zu ändern. Warten musste ich nur noch eine viertel Stunde bis zur Boarding Time. Neben mir saß ein Franzose, und schräg vor mir 2 Inder, der eine summte doch auch tatsächlich ein indisches Lied vor sich hin. Als der Franzose dann auf einmal aufsprang und zu meinem Gate ging folgte ich ihm so unauffällig wie möglich. Es hatte zwar noch keinen Aufruf gegeben, aber wenn der da schon hinging dann konnte ich das ja auch. Gesagt, getan. Und prompt lösten wir einen wahren Run auf unser Gate aus, der dann kurz hinter der Glasscheibe auch schon wieder endete, da es natürlich noch nicht ins Flugzeug ging. Die Ansage konnten sie sich dann aber dank uns für unseren Flug sparen.
Zu trinken gab es für mich, wie sollte es anders sein, Tomatensaft. Nach nur 35 Minuten Flug landeten wir in Frankfurt. Und auf ging‘s zum nächsten Gate. Da stand ich auch schon wieder vor einer Personenkontrolle. Also den ganzen Spaß nochmal. Auch dieser Herr wollte dass ich meinen Laptop auspacke. Sind denn Laptop-Taschen vor diesen Röntgenstrahlen geschützt, oder was bezwecken die damit? Diesmal durfte ich meine Schuhe auch sofort mit ausziehen. Der kannte sich scheinbar gut aus und gleich auf Anhieb ohne piepsen durch die Kontrolle geschafft - Toll.
Zum Flieger ging es dann mit dem Bus. Meine ursprüngliche Freunde wieder ein mittelgroßes Flugzeug erwischt zu haben, da ich auf Platz F sitzen sollte, verpuffte beim Anblick der Mini-Maschine im nichts. Natürlich hatte ich verdrängt dass sie die Sitze in solchen kleinen Maschinen nicht der Logik nach durchnummerieren und einfach nur von A bis D gehen. Falsch gedacht, denn nach Sitz A folgte C und auf der anderen Seite waren dann die Sitze D und F – wer hat sich dass denn bitte ausgedacht?! Ausserdem fällt mir einmal mehr auf, dass es keine Reihe 13 gibt, und da soll nochmal einer über Aberglaube spotten. Was allerdings positiv war: mein Nachbarplatz bleib leer. Auf der anderen Gangseite saß eine Britisch-Chinesische Familie, mit 4 und 2 Jahre alten Mädchen. Sehr aufgeweckt, aber noch verhältnismäßig ertragbar. Diesmal ging der Flug sogar 1:20 Stunden und es gab neben dem obligatorischen Tomatensaft noch ein Käse- oder Schinkensandwich. War so wie die Dinger immer sind...
Bald waren wir da und es schien tatsächlich die Sonne, bei 4 °C - Wunderbar. Die Landung war eine wackelige Angelegenheit, weil es dann wohl doch sehr windig war. Angekommen ging es erst einmal erneut zur Passkontrolle und dann zum Koffer abholen. Nun nur noch Mr. Peter Krik...-irgendwas finden. Aber Denkste - auf dem Weg nach draußen stehen haufenweise Polizisten mit einem supersüßen kleinen Hundchen. Der durfte dann erst einmal alle Passagiere beschnüffeln und die Dame vor mir wurde dann auch prompt „abgeführt“. Ich durfte unbehelligt weitergehen. Die Empfangshalle war ziemlich leer. Gleich am Beginn standen zwei Herren mit Riesenschildern, offensichtlich beide nicht für mich. Ein Stück abseits stand noch ein Herr mit einem Schild. Das war aber so klein geschrieben dass man näher heranmusste. Der Herr war ein älterer wenig-haariger Gentleman, wie er im Buche steht. Im näherkommen erkenne ich dann meine Stichworte: VW Financial Services. Das ist mein Mann. Also auf geht’s. Die Begrüßung klappt ohne Probleme. Er fragt mich beim Anblick meines Koffers, wie lange ich denn bleiben will. Ich hab ja nun wirklich nicht zu viel Gepäck!