Donnerstag, 17. Juni 2010

Die Zeit, die Zeit

Wie ja die meisten wissen, bin ich inzwischen schon wieder über eine Woche zurück in Deutschland. Meine letzte Zeit in England war wirklich absolut wundervoll. Leider hatte ich keine Zeit mehr viel zu schreiben, was aber auch nicht ganz eigennützig war, denn ich wollte ja nicht dass mir jeder meine Geschichten erzählt und ich nichts neues mehr erzählen kann weil es alle schon wissen.
Mein Zimmer hab ich jetzt soweit eingeräumt und morgen gehts mit der Antje übers Wochenende nach Rom. Meien Einweihungs-wieder-da-Grill-Party war auch wirklich toll. Danke nochmal dass ihr alle gekommen seid :)

Samstag, 15. Mai 2010

Tag 60 (Freitag, 14.5.10): Immer wieder Freitags

Es ist Freitag, eindeutig ein Partyfreitag. Nach der Arbeit ging‘s über einen kleinen Umweg, Tankstelle und Lidl, direkt zu Sarah, von dort aus zu Philli, schick machen und dann direkt weiter zum vorglühen. So war zumindest der Plan, aber wir bekamen ein kleines Zeitproblem, weil wir eben in England sind und hier Tankstellen anders funktionieren als in Deutschland. Die erste Zapfsäule die wir anfuhren war defekt, bei der nächsten konnte man nur mit Karte direkt an der Säule zahlen. Bei der dritten Säule konnten wir nur von der falschen Seite ranfahren, sodass Zapfsäule und Tankdeckel sich nicht direkt gegenüber waren. In Deutschland ist das kein sonderlich großes Problem, da man sie Schläuche ja ausziehen kann. Aber da wir ja nicht in Deutschland sind, kann man die Schläuche hier tatsächlich nicht ausziehen. Nachdem der Schlauch dann doch endlich steckte, stellten wir fest dass man an der gesamten Tankstelle nur direkt an der Säule mit Karte zahlen konnte und fragten uns warum es dann überhaupt noch einen Shop mit Kasse gab. Wir fuhren dann einfach zur nächsten Tankstelle.
Aber dann lief alles glatt. Philli bebettelte dann noch ihren Vater uns in die Innenstadt zu fahren und als er und ihre Schwester ankamen hatten sie noch eine Überraschung dabei. Einen Hamster. Philli hatte einen Hund, aber der ist vor einer Weile gestorben, aber ob ein Hamster der richtige Ersatz für einen Hund ist?
Bei den Jungs angekommen ging‘s dann ans Vorglühen, wir probierten alle der Reihe nach diese Sache, wo man die Bierdose kräftig schüttelt und dann ein Loch rein macht und trinkt.
Hinterher hatte das Hotelzimmer eine nasse Decke und wir eine menge Spaß.
Später waren wir dann noch bei Wetherspoons und wie sollte es auch anders sein landeten wir wieder im Revolution. Das scheint wie das Diebels zu Hause zu sein, man landet eben einfach immer wieder dort.
Gegen um 1 war ich dann auch schon wieder zu Hause, weil ich ja am nächsten Tag nach Brighton an die Südküste wollte

Tag 59 (Donnerstag, 13.05.10): Fliegende Fische und Bücherkatastrophen

Oh nein, heute ist schon wieder Donnerstag. Schon wieder ist eine Woche fast rum und mir bleiben nur noch 3. Heute morgen sind wir schon um halb 9 losgefahren, weil wir Chris noch zur Arbeit gefahren haben, weil sein Auto in der Werkstatt war.
Nina und er wohnen übrigens jetzt seit 6 Monaten in dem Haus, aber es war mir ja eigentlich von Anfang an klar gewesen, dass sie hier noch nicht lange wohnen. Aber nun weiß ich es auch genau.
Bill legte heute fest, dass alle Verträge bis nächsten Freitag rausgegangen sein müssen, was bedeutet, dass ich wohl bis dahin nur noch Verträge sehen werde. Eine Abteilung konnten wir dann heute auch schon abschließen und hätten sie auch abschicken können, wenn Angela an 5 Verträgen nicht 3 mal was zu bemängeln gehabt hätte und dann am ende auch noch Wasser darüber ausgekippt hätte sodass ich sie dann zum 4. Mal neu drucken musste.
Ansonsten haben wir heute mal wieder Schränke gerückt, also rücken lassen. Und ich durfte von einem Zimmerende zum anderen Zimmerende die Schrankinhalte umräumen, natürlich hatte ich heute meine hohen Schuhe an und am ende des Tages tatsächlich Blasen auf meinen Blasen.
Meine Mittagspause verbrachte ich mal wieder am See, und sah auch die Entenküken wieder, diesmal waren es immerhin noch 5 Stück. Ich war wirklich erstaunt wie groß sie schon waren. Und dann bemerkte ich noch eine Kuriosität. Als ich gedankenverloren auf das Wasser starrte sprang auf einmal vor meinen Augen ein Fisch aus dem Wasser. Ich glaubte zuerst an eine optische Täuschung aber er sprang dann gleich nochmal heraus. Fliegende Fische gibt es hier also auch.
Als ich von der Mittagspause wieder ins Büro kam erwarteten mich Berge von Süßigkeiten. Muffins und irgendwelche superleckeren Schokoteile. Fiona hatte also doch noch was zu ihrem Geburtstag springen lassen.
Nachdem wir nach Feierabend nach Hause kamen erlebten wir eine nicht so nette Überraschung. Troy wird immer wenn keiner zu Hause ist im Esszimmer eingesperrt, in dem nur ein Tisch ein Sofa, und ein Fernseher steht. Naja, und eine offene Kiste voll mit Büchern. Der Inhalt der Kiste fand sich nun allerdings gewissenhaft zerfetzt im ganzen Zimmer wieder und auch das Sofa hatte einen beachtlichen Riss auf der Sitzfläche es war aber eh schon ein älteres. Aber der Anblick der armen Bücher schockierte mich ganz offensichtlich viel mehr als Nina. Scheinbar waren es alles Chris Bücher denn ihr Kommentar dazu war, sie habe ihm gesagt, dass man die Kiste da nicht stehen lassen sollte.
Somit hab ich nun auch herausgefunden wer hier in diesem Haus so viel liest. Ich hatte es mir ja auch schon gedacht, denn Nina kommt mir nicht so vor als würde sie so sonderlich viel lesen, dass es solche Massen an Büchern geben müsste.

Tag 58 (Mittwoch, 12.05.10): Troy und Ich

Heute hatte unsere neue Chefin Fiona übrigens Geburtstag, sie ist 54 geworden. Aber davon haben wir nicht viel gemerkt. Sie kam erst Mittags und hatte auch nichts kuchenmäßiges für uns mit, obwohl Tracey schon extra den halben Tag gehungert hatte.
In der Mittagspause war ich mit Sarah und Philippa bei Tesco, was mit sehr gelegen kam, da meine Wurst mal wieder alle war. Sarah wollte eine Torte backen und dafür noch ein paar Zutaten. Unter anderem auch Bisquitboden, den man in Deutschland ja ohne weiteres kaufen kann. Hier stellte es uns allerdings vor schier unlösbare Probleme. Denn wir wussten natürlich nicht das auf Englisch heißt und auch Philli konnte mit Sarahs Umschreibung nicht viel anfangen. Unsere Suche auf eigene Faust blieb in diesem Riesentesco auch erfolglos und ein armer Mitarbeiter, der auch nicht wusste was wir suchten, führte uns dann in alle Regale die etwas mit backen zu tun hatten und letztendlich wurden wir dann doch noch fündig.
Mein kleiner neuer Freund und ich hatten heute unsren ersten Spaziergang. Ich musste zum Briefkasten und da er nicht besonders weit weg ist, aber auch nicht gerade um die nächste Straßenecke dachte ich mir es wäre eine gute Idee eine Runde Gassi zu gehen. Gesagt getan. Bei Nina war eh mal wieder der Friseur da, sodass der kleine in der Küche nur gestört hätte. Es war so herrlich. Troy tobte die ganze Zeit neben mir her und kämpfte mit seiner Leine. Auf dem Rückweg trafen wir dann einen anderen Boxer mit der sich Troy total gut verstand, aber ich lies ihn lieber nicht von der Leine, man weiß ja nie was da so alles schief gehen kann.
Morgen ist übrigens in Deutschland Männertag und somit frei und hier natürlich nicht. Es ist ja nicht so dass ich besonders auf diesen Tag stehen würde, aber so ein Feiertag ist eben auch mal was feines. Na dafür hatten wir ja am 3.5. frei und ende des Monats haben wir am Montag auch schon wieder frei, was ja auch nicht das schlechteste ist.

Sonntag, 9. Mai 2010

Tag 54 & 55: Windsor, Stonehenge, Bath und London

Am Samstag morgen fuhr ich gleich mit dem ersten Bus der überhaupt fuhr, um 6:15 Uhr, um pünktlich am Bahnhof zu sein, damit ich dann meinen Zug nach London und im Anschluss meinen Reisebus schaffte.
Ich war dann auch pünktlich am Bahnhof in Milton Keynes, nur leider mein Zug nicht. Er hatte 11 Minuten Verspätung und war natürlich weit und breit der einzige Zug der überhaupt Verspätung hatte. Das war ja mal wieder so typisch, dass ausgerechnet mein Zug zu spät kam. Ich bangte ein bisschen, dass ich meinen Bus dann in London nicht schaffen würde. Aber ich beeilte mich dann so sehr vom Bahnhof zum Treffpunkt zu gelangen, dass ich sogar noch 10 Minuten auf den Bus warten musste.
Dieser Bus fuhr nachdem er noch einige Hotels angefahren hatte zum Busbahnhof, wo ich dann auch auf Maik und Frances traf. Von dort aus ging es dann mit unserem Touristenbus und einem unterhaltsamen Reiseleiter auf direktem Weg nach Windsor Castle.
Dort angekommen mussten wir uns bei der Schlossbesichtigung leider ziemlich beeilen, aber wir bekamen doch das wichtigste zu sehen, die Kirche, die Gemächer der Queen, welche sogar zu der Zeit dort war, da die Fahne wehte. Natürlich haben wir sie aber nicht zu Gesicht bekommen, das wäre ja auch zu schön gewesen.
Es war ziemlich windig und kalt, manchmal fing es sogar ein bisschen an zu Regnen, aber es hörte dann auch immer recht schnell wieder auf, doch die Sonne lies sich leider nie blicken.
Nach Windsor folgte eine 2 stündige Fahrt nach Bath. Dort sah es ganz und gar nicht aus wie in einer englischen Stadt. Die Stadt und das Umland erinnerten mich eher an Spanien. Es wurde sehr hügelig und die Straßen wurden auch immer enger und wir waren sehr froh, dass wir ganz hinten saßen, wo man zwar mehr hin und her hüpfte aber man musste sich immerhin nicht diese Fahr und Wendemanöver ansehen.
In Bath waren wir dann in einem Römischen Bad. Auch hier bekamen wir einen Audioguide, den wir aber nach der 5. Nummer weg ließen, da wir es sonst wieder nicht innerhalb der Zeit geschafft hatten und man sich ja nun auch wirklich nicht die ganze Geschichte dazu anhören muss.
Von Bath ging es dann weiter nach Stonehenge und auf dem Weg dorthin erzählte uns der Reiseleiter seine Version der Geschichte. Es war wirklich absolut erstaunlich wie viel dieser Mann über Steine erzählen konnte oder besser gesagt wie viel er überhaupt reden konnte, denn er machte eigentlich nie eine Pause mit dem reden.
Ich wurde ja schon vorgewarnt, dass Stonehenge nicht so toll ist, wie man es erwarten möchte, dass es nur ein paar Steine sind und man nicht einmal durch sie durch gehen kann, sondern in einem weiten Kreis um sie herumlaufen muss. Aber dennoch waren wir alle drei doch ein bisschen enttäuscht, denn wir hatten es uns doch ein Stückchen größer vorgestellt. Da es mitten im Nirgendwo lag und nur Felder rings herum waren, wehte der Wind hier noch heftiger und wir hätten viel für ein paar Handschuhe und eine Winterjacke gegeben. Nachdem wir dann wieder in London angelangt waren, schlenderten wir noch ein bisschen durch die Stadt und fanden ein paar sehr niedliche Elefanten. Solche wie es bei uns auch überall gibt, also in Leipzig zum Beispiel die Löwen, in Köthen die Kühe. Diese Elefanten waren wirklich farbenfroh mit allen nur denkbaren Motiven verziert.

Am Sonntag trafen wir uns alle drei wieder und fuhren mit der Tube zum Westminster Abbey, in der Hoffnung vielleicht einen Kostenlosen Blick hineinwerfen zu können, weil heute nur Messen waren und keine Touristen hineindurften. Aber natürlich lief die Messe schon und wir hatten keine Chance hineinzugucken. Maik meinte der Eintritt würde normalerweise 15 Pfund kosten, was ich wirklich unverschämt finde. Aber ich würde es mir trotzdem sehr gerne noch ansehen, aber ich hab ja noch 3 Wochenenden in denen ich mindestens eines nochmal nach London fahren werde, um nochmal was mit Frances zu unternehmen, es macht eben einfach alles mehr Spaß, wenn man nicht allein unterwegs ist.
Nach der Abbey drehten wir eine Runde durch das berühmte Kaufhaus Harrods. Es war wirklich faszinierend Kleider und Taschen für 1050 Pfund zu sehen. Und ich könnte wetten der Großteil der Leute die dort drin waren, waren auch alles Touristen die einfach nur mal gucken wollten und die wenigsten waren „echte“ Kunden die sich die dort ausgestellte Ware auch tatsächlich hätten leisten können. Ein Muss war dort mal die Toilette zu benutzen, aber das Klo an sich war nicht wirklich spektakulär. Da hab ich wirklich schon schönere stille Örtchen gesehen. Was aber nicht schlecht war, nach dem Hände waschen stand dort gut riechende Handcreme bereit und auch noch eine kleine Auswahl an exklusiven Parfums, mit denen Frances und ich uns dann erst einmal noch eindeckten, sowas muss man ja ausnutzen.
Nach Harrods führte unser Weg durch den Hyde Park und wir konnten uns das allsonntägliche Schauspiel an der Speakers Corner ansehen. Das ist eine Ecke im Park, an dem sich jeder, der das Bedürfnis verspürt, hinstellen kann und eine Rede reden kann. Tatsächlich standen dort mindestens eine Hand voll Leute auf Stühlen und gaben diverse Sichtweisen und Standpunkte zum besten. Um jeden Redner scharte sich auch eine kleine Menschenmenge die ihm zuhörte.
Nach einer Mittagspause bei McDonald’s wollten Frances und ich unbedingt in den Primemark, wo es günstige Klamotten gibt. Dummerweise hatten wir uns für den größten in London entschieden, und es war einfach unmöglich dort wirklich shoppen zu gehen. Dieses Ding war riesengroß, über 2 Etagen, und es waren so unbegreiflich viele Menschen darin, dass man bestimmt 2 Stunden hätte warten müssen um in die Umkleidekabine zu kommen. Wir waren von den Menschenmassen so erschlagen, dass wir ohne etwas zu kaufen wieder von dannen zogen. Ich weiß dass es auch noch einen in Northampton gibt, was bei mir ja gleich der nächste Ort ist. Der soll wohl nicht so groß sein, also werde ich mal an einem Sonntag dorthin pilgern und hoffen dass der nicht so vollgestopft mit Menschen ist, denn es gab dort wirklich einige gute Sachen, für wenig Geld. Und ich würde mich doch sehr ärgern wenn ich wieder in Deutschland wäre und nicht wenigstens einmal bei Primemark geshoppt hätte. Danach ging es dann langsam aber sicher auch schon wieder auf den Rückweg nach Milton Keynes.

Freitag, 7. Mai 2010

Tag 52 (Donnerstag und Freitag, 6.+7.5.10): Auf den Hund gekommen

Hilfe, heute ist schon wieder Donnerstag und ich habe mit erschrecken festgestellt, dass ich nur noch 4 Wochen hier bin. Wo ist denn bloß jetzt so schnell die ganze Zeit geblieben?
Heute morgen fand ich auf der Küchenzeile eine schöne Postkarte von meinem tollen Freund. So sollten Tage ruhig öfter beginnen. Und im Auto hatte Nina dann eine tierische Überraschung für mich. Sie sagte mir nämlich das sie sich morgen einen neuen Hund holen würden, einen Boxer-Welpen. Ich war natürlich gleich hin und weg.
Auf Arbeit waren heute mal wieder wirklich alle da. Tina war aus Barcelona zurück und Bill und Emma von ihrer Tagung und Tracey und Steph waren auch wieder gesund.
Meine Pläne fürs Wochenende wurden dann heute auch endlich Dingfest gemacht. Es geht am Samstag mit Frances und Maik (beide vom Studium) mit dem Bus nach Windsor, Bath und Stonehenge und am Sonntag wird ich noch ein bisschen London unsicher machen.
Im verlauf des Nachmittags bekam ich dann eine Mail von Nina, dass sie den Hund heute schon abholen würden und ich mir deshalb eine Fahrgelegenheit nach Hause suchen müsste. Das war ja kein Problem und ich freute mich noch mehr auf den Feierabend, in Vorfreunde auf das Hundchen. Zu Hause angekommen waren Nina und Chris aber noch nicht wieder da, also wartete ich gespannt wie ein Flitzebogen.
Ich wusch dann noch meine Hosen von der Arbeit, die es dann doch mal bitternötig hatten und bügelte sie dann gleich als sie noch feucht waren, wie Mama mir das empfohlen hatte, aber ich finde nicht, dass die Knicke jetzt in irgendeiner Weise weniger geworden sind. Und bei der einen Hose ist die Bügelfalte komplett verschwunden und geht auch nicht mehr rein. Wenn ich wieder zu Hause bin werde ich einen Bügelkurs besuchen. Bieten Hochschulen oder Unis so etwas eigentlich an? Wenn nicht, dann habe ich die Marktlücke entdeckt. 
Um 11 Uhr hörte ich dann endlich die Tür auf gehen, aber da war ich schon Bettfertig und meine Müdigkeit überwog meiner Neugierde.


Am nächsten Morgen wurde ich von einer Autoalarmanlage geweckt und musste feststellen, dass wenn sie nicht gewesen wäre ich gnadenlos verschlafen hätte, da ich vergessen hatte meinen Wecker zu stellen und mein Handy, welches zur Sicherheit auch immer noch klingelt hatte ich lautlos gemacht. Aber zum Glück war da die Alarmanlage. Da heute Freitag war, rechnete ich fest damit dass es zum Mittag wieder ins Pub oder in die Kantine gehen würde und beschloss aufs Schnitten machen zu verzichten um Zeit zu sparen. Auf meinem Weg nach unten begegnete ich dann das erste Mal unserem neuen Hausbewohner. Es war Liebe auf den ersten Blick und ich glaube er mag mich auch, denn er kam gleich schwanzwedelnd angerannt, der kleine heißt Troy und er ist sooooo süß.
Kenny nahm mich heute mit zur Arbeit, weil Nina vormittags bei Troy bleiben wollte damit er an seinem ersten Tag nicht so alleine ist.
Zum Mittag gings dann wie ich spekuliert hatte in die Kantine, aber leider fiel unsere gewohnte Pizza-Session aus, weil heute alle Pizza wollen und man 30 Minuten hätte warten müssen, was bedeutet hätte dass wir uns sehr mit essen hätten beeilen müssen. Also nahm ich statt dessen einen Chicken Wrap, auch sehr lecker und die beiden Engländer, Philli und John, hatten Pommes mit Essig, Bratfisch, der sehr labberig war, und dazu gebackene Bohnen. Sarah und ich waren uns einig, dass man das in dieser Kombination und dann auch noch zum Mittag so auf keinen Fall essen konnte.
Heute wurde Fiona’s Büro, ehemals der Meetingroom direkt neben unserer Abteilung fertig gestellt. Denn sie rückt ja dann am Montag an. Ich bin mir sehr sicher, das wird ein geschichtsträchtiger Tag für die Firma sein.
Ich hab eine neue Aufgabe bekommen. Alle die die Firma verlassen, deren Akten werden noch ein halbes Jahr aufbewahrt und dann archiviert. Diese Tätigkeit wurde aber schon länger nicht mehr gemacht und fiel nun mit zu. Ich sortierte also alle Akten aus, die schon über ein Jahr weg sind. Der Schrank füllte bevor ich anfing 2 Regalreihen und Platze bald auseinander, nachdem ich fertig war, ist es höchstens noch eine halbe Regalreihe. Die älteste Akte war tatsächlich von jemandem der 2005 die Firma verlassen hat, da haben alle nicht schlecht geguckt.

Mittwoch, 5. Mai 2010

Tag 47 - 49: (Samstag, 1.5. bis Montag 3.5.) Überraschung :-)

2:30 Uhr morgens klingelte mein Wecker. Zeit um aufzustehen, der Rucksack ist natürlich schon seit einer Woche gepackt und das Taxi zum Busbahnhof ist auch schon seit 2 Wochen bestellt. Natürlich habe ich dort noch einmal nachgefragt um auch absolut sicher zu gehen, dass da nichts schief läuft.
Tatsächlich ist der Taxifahrer dann ganze 10 Minuten zu zeitig, was aber nichts macht, weil ich auch schon fix und fertig bereit stehe.
Es ist klar, dass ich viel zu zeitig am Busbahnhof ankomme und noch eine geschlagene halbe Stunde auf meinen Bus mit der Nummer 777 warten muss. Es ist stockduster und ziemlich kühl und dann fängt es auch noch an zu tröpfeln, doch das ist mir alles herzlich egal, soll es doch ruhig regnen, ich bin ja eh bald nicht mehr auf dieser Insel. Denn die Linie 777 bringt mich geradewegs zum Flughafen London Stansted, von wo aus ich mit dem Flieger in die Heimat fliege. Warum ich das vorher noch nicht erwähnt habe liegt wohl auf der Hand. Ich will Oma zu ihrem 70. Geburtstag überraschen, denn glücklicherweise ist hier am Montag Feiertag, sodass ich nicht einmal einen Tag frei nehmen muss.
Bis jetzt wissen nur Mama und Olli bescheid dass ich komme, der Rest meiner Familie hat hoffentlich keine Ahnung.
Nachdem mein Bus mit 10 Minuten Verspätung endlich eintrifft mache ich es mir gemütlich und versuche noch ein bisschen zu schlafen, denn immerhin bin ich jetzt nochmal gut 2 Stunden unterwegs. Aber nach einer halben Stunde endet meine Fahrt ziemlich abrupt am Flughafen London Luton. Ich kann es nicht glauben, als der Busfahrer anfängt mit der Zentrale mit eingeschaltetem Lautsprecher zu telefonieren und etwas von einem geschmolzenen Plasterad welcher irgendwas mit eine Lüftung zu tun hat, erzählt. Nach und nach wird mir klar: der Bus ist kaputt. Ich hoffe sehr, dass diese Busgesellschaften einen vernünftigen Notfallplan für so etwas parat haben. An genau dieser Stelle wird mir aber wieder bewusst, ich bin nicht in Deutschland, wo man ganz sicher einen Plan B hätte. Aber ich habe wirklich Glück und die Busgesellschaft ordert 2 Taxen für mich und meine 10 Mitreisenden. Die Taxen kommen dann auch nach einer halben Stunde endlich an, was nicht etwa daran liegt, dass sie einen so weiten Weg hatte, nein, die Taxifahrer weigerten sich direkt an einem Polizeiauto vorbei auf den Busparkplatz zu fahren, weil sie das ja eigentlich nicht dürfen. Also musste unser Busfahrer, der erst jetzt tatsächlich ein bisschen seine Ruhe verlor im strömenden Regen zu dem Polizeiwagen, ihnen unsere Situation erklären und sicherstellen, dass sie die Taxifahrer nicht behelligen würden. Natürlich war das überhaupt kein Problem. Als ich dann endlich mit 5 weiteren in einem der Taxen saß, konnte ich keineswegs wieder durchatmen, denn der indische Fahrer fuhr alles andere als Vertrauenserweckend und als er dann auch noch mitten auf der Autobahn anhielt, weil der der auf dem Extrasitz im Kofferraum sein Anschnalldings nicht finden konnte, war meine ohne hin nicht mehr vorhandene Ruhe gänzlich dahin. Während der scheinbar endlosen Fahrt schliefen meine Mitreisenden, aller Kerle, nach und nach ein. Es war mir absolut unklar, wie man bei dem Fahrstil und mit der Zeit im Nacken schlafen konnte. Tatsächlich waren wir dann aber nur 15 Minuten nach der planmäßigen Ankunftszeit am Flughafen. Nachdem ich mich durch das Wirrwarr an Schildern und Wegweisern bis zur Sicherheitskontrolle gewühlt hatte, kam ich dieses Mal tatsächlich ohne jegliche Probleme durch.
Mein nächster Weg führte mich zu den Anzeigetafeln, da ich mein Gate immer noch nicht herausbekommen hatte. Dort angekommen versuchte ich kampfhaft meinen Flug zu finden, es war aber noch so viel Zeit, dass er noch nicht auf den vorderen Bildschirmen zu sehen war. Statt meines Gates fand ich dann etwas gänzlich anderes. Wie ich so vertieft auf die Anzeige starrte hörte ich plötzlich jemanden ungläubig meinen Namen rufen. Ich drehte mich um und traute meinen Augen nicht. Wer saß da direkt vor mir und sah mich mindestens genauso ungläubig an? Mareen. Das war vielleicht ein hallo, wir bekamen uns beide nicht mehr ein vor lachen, über diesen Absolut unwahrscheinlichen Zufall, dass wir uns hier trafen. Noch lustiger wurde es dann als wir feststellten, dass wir sogar beide mit der selben Maschine fliegen würden. Aber so viele Möglichkeiten hätte es da auch eh nicht mehr gegeben.
Als es dann Zeit wurde zum Gate zu gehen waren wir erst einmal ein bisschen perplex als wir nachdem wir der Ausschilderung gefolgt waren unvermittelt vor einer großen Glaswand standen an der es weder nach links noch nach rechts weiterging. Wie sich dann schnell herausstellte mussten wir mit einer Art Zug 2 Stationen bis zu unserem Gleis fahren. An dieser Stelle traf ich dann meinen Deutschen Mitfahrer aus dem Taxi wieder, der das Anschnallteil nicht gefunden hatte. Wir wechselten noch schnell ein paar Worte denn er flog nicht nach Altenburg sondern nach München und musste eine Station vor uns aussteigen. Erst im nachhinein ärgerte ich mich darüber dass ich ihn nicht einmal nach seinem Namen gefragt hatte, denn wie oft trifft man schon einen Deutschen der in Milton Keynes wohnt und arbeitet. Aber vielleicht sehe ich ihn ja nochmal wieder. So groß ist die Stadt ja nicht.
Der Flug war sehr angenehm, ich hatte sogar einen Fensterplatz und es war wirklich schön nicht alleine fliegen zu müssen.
Als wir dann endlich in Altenburg landeten mussten wir uns schon wieder vor lachen ausschütten, weil dieser Flugplatz wirklich absolut im nirgendwo war. Da war weit und breit nur Feld und Wiese und unser Flugzeug war auch das einzige weit und breit. An der Passkontrolle saßen dann natürlich auch nur 2 Menschen, mehr hätten sich auch nicht gelohnt, weshalb wir aber denn noch ein bisschen warten mussten. Mama und Mareen‘s Freund guckten beide nicht schlecht als wir zusammen aus dem Gebäude kamen. Da das einfach zu komisch war, gab es dieses mal auch keine emotionale Begrüßung. Aber ich war mir sicher, dass ich heute noch die ein oder andere Träne vergießen würde.
Zum Mittag gab es leckeren Spargel mit Kartoffel und Pute. Mir war bis dahin nicht klar gewesen, wie sehr ich das Deutsche Essen vermisst hatte.
Und dann ging es auf zu Oma und Opa. Das war vielleicht ein Hallo. Es hatte tatsächlich keiner gewusst, ja nicht einmal geahnt dass ich kommen würde. Ich denke diese Überraschung ist in vollem Maße gelungen. Das essen war wieder wie immer wirklich reichlich, ich futterte mich kugelrund. Und da es der erste Mai war gab es Maibowle zu trinken. Das ist wirklich was ganz feines. Wenn ihr man dazu kommt sowas zu probieren solltet ihr das auf jeden Fall machen. Die zweite Überraschung des Abends war ein Zauberer, der bei unserer Familie tatsächlich an einem Zigarettentrick scheiterte, weil es unter fast 40 Leuten nicht einen Raucher mehr gab und er sich somit keine Zigarette borgen konnte.

Mein Samstag begann ziemlich zeitig, aber ich wollte ja meine wenige Zeit in Deutschland sinnvoll nutzen. Olli verlies mich für ein Fußballspiel und ich fuhr mit dem Auto zu Oma wo sich die Kernfamilie noch einmal traf. Außer Mama und Gerald die im neune Haus beschäftigt waren. Zum Kaffee leisteten wir ihnen dann noch Gesellschaft und versorgten sie mit Kuchen.
Montag ging es dann auch schon wieder zurück nach England. Dieses Mal war der Abschied von Mama und Olli nicht so schlimm wie beim ersten Mal. Natürlich flossen wieder ein paar kleine Tränchen, aber ich war ziemlich stolz auf mich, dass ich wirklich tapfer war. Es viel mir dieses mal auch leichter, weil ich ja wusste was ich erwartet. Flug leider alles andere als angenehm. Wir flogen sowohl beim Start als auch bei der Landung durch eine wirklich massive Wolkendecke und einige Luftlöcher. Ich denke das war wohl der schlimmste Flug den ich jemals hatte und ich bin ja mittlerweile doch schon ein paar mal geflogen. Aber ich hab es überlebt. Mit dem Bus ging es dann zurück nach Milton Keynes, diesmal ist er auch nicht stecken geblieben. Sicherheitshalber hatte ich mir ein Busticket für den späteren Bus gekauft, weil ich mir nicht sicher war ob ich den zeitigeren schaffen würde. Und der Ticketverkäufer mir versicherte ich könne ohne Probleme mit dem Ticket auch einen Bus eher nehmen. Natürlich war ich dann sogar für den zeitigeren Bus noch wirklich zeitig am Busbahnhof und hatte noch Zeit einen Abstecher ins Ticketcenter zu machen und dort noch einmal nachzufragen. Da bekam ich doch allen ernstes als Antwort, ich können den Bus eher nehmen aber das würde mich 5 Pfund extra kosten. Als ich ihn fragte warum konnte er mir nur sagen dass das im System so stünde. Nachdem ich ihm erklärt hatte, dass mir versichert worden war, ich könnte ohne Probleme mit dem Bus eher fragen sagte er zu mir, ich könnte um Busfahrer gehen und ihn fragen und wenn er mich mit dem Ticket mitnehmen würde, dann wäre es ok. Wutentbrannt stiefelte ich aus dem Ticketcenter heraus und siehe da, der Busfahrer machte überhaupt keine Anstalten mich nicht mitzunehmen und wollte auch keine 5 Pfund extra haben. In Deutschland hätte es sowas nie gegeben. An so einer Stelle merkt man dann wieder, dass man nicht in Deutschland ist und dass hier eben doch manches anders läuft.
In Milton Keynes angekommen hatte ich einfach nur noch Hunger, da es inzwischen nach um 6 war und ich außer einem McDonald’s Burger zum Mittag nichts weiter gegessen hatte. Zu meinem Pech aber war mein Bus, der einzige mit dem ich vom Busbahnhof nach Hause fahren kann 10 Minuten vorher gefahren und da ja hier heute Feiertag ist fuhr meine Linie natürlich nur einmal pro Stunde. Aber irgendwann bin ich dann doch noch halb verhungert wieder zu Hause angekommen.

Donnerstag, 29. April 2010

Tag 45 (Donnerstag, 29.04.10): Fiona

Heute war ein wahrhaft interessanter Tag, das englische Wort dafür ist übrigens „exciting“.
Als Tracey kam brachte sie etwas mit, was ich niemals erwartet hätte. Nämlich den selten „New Moon“ Kalender den ich auch zu Hause habe. Daraufhin hatten wir natürlich eine Diskussion über die Bücher und Filme und dann kam die Frage, Edward oder Jacob, natürlich Jacob. Tracey sah das anders. Fast jeder der heute zu Tracey kam, sprach sie auf den Kalender an, und natürlich wurde demjenigen dann ebenfalls die Frage gestellt. Meine Bilanz ist heute eher kläglich, es steht 5 zu 1 für Tracey und Edward. Aber die haben auch fast alle nur die Filme gesehen. Ich werde schon noch Jacob-Anhänger finden bei Volkswagen, sind ja immerhin über 400 Mitarbeiter nur bei Financial Services.
Nachdem ich dann heute meine Bonusbriefe losgeworden war, und Bill auch die Spezialfälle überreicht hatte, hatte ich nichts zu tun, ein paar Lebensläufe habe ich noch ins System eingeloggt und dann musste ich nach einer neuen Aufgabe Ausschau halten. Da kam Bill gerade recht um mich zu beschäftigen gab er mir dann gleich noch die speziellen Bonusbriefe die ich ihm am morgen erst überreicht hatte, weil er sie ja eigentlich machen sollte. Das war dann aber wirklich mal eine Aufgabe nach meinem Geschmack. Ich konnte mich so richtig mit Excel und Word austoben. Leider bin ich bei Excel daran gescheitet die multiplizieren-Funktion zu finden, das war aber nicht weiter tragisch. Ich habe es trotzdem in wirklich schneller Zeit hinbekommen.
Zu Mittagspause wollte ich mich wieder auf meine Bank setzen und Oma anrufen um ihr zum Geburtstag zu gratulieren, aber genau als ich Mittag machen wollte fing es an zu regnen. Zum Glück war der Regen nicht von Dauer, sodass ich mich zwar nicht auf eine Bank setzen konnte (also, ich habe es versucht und hatte natürlich hinterher einen nassen Po), aber immerhin bin ich noch eine Runde um den See gelaufen. Und war bei Oma ungefähr Anrufer Nummer 20.^^
Heute nach der Arbeit ging‘s ja dann gleich nach Milton Keynes Village, was scheinbar das Urdorf ist, aus dem Milton Keynes entstand. Das Pub in dem wir waren hieß irgendwas mit Schwan, es war wirklich gemütlich mit kleinen Tischchen überall. Es war nicht nur unsere Personalabteilung dort sondern auch die von VW Group und Tracey erzählte mir, dass SIE auch da sein würde. SIE ist natürlich die neuen Chefin, die dann Bill ersetzen wird. Ich war ja mehr als gespannt sie zu treffen und auch Steph ging es nicht anders, da sie sie auch noch nicht kennen gelernt hatte.
Ich frage Tracey natürlich gleich aus, wieso wir überhaupt einen neuen Chef bekommen und es ist so, dass Bill nur vorübergehend diesen Posten inne hatte und es abgelehnt hat ihn permanent zu besetzen. Also mussten sie einen neuen Chef suchen. Und SIE, sie heißt übrigens Fiona, ist auch Personalchefin für VW Group und wird es auch bleiben, sodass dann beide Unternehmen, die wohlbemerkt wirklich außer dass sie Volkswagen im Namen haben nichts gemeinsam haben, die selbe Führungskraft in der Personalabteilung haben wird. Im Pub angekommen lernte ich als ersten Fiona Sekretärin kennen, die dann also Tina’s Posten übernimmt. Tracey erklärte mir auch, dass Tinas Versetzung eigentlich eine große Chance für sie ist, weil sie dann mit ihren Qualifikationen später mal den selben Job wie Tracey, Emma, oder Angela machen kann. Nur Tina sieht diese Chance wohl noch nicht so richtig. Fionas Sekretärin jedenfalls machte einen ganz netten Eindruck. Und irgendwann als alle anderen schon da waren kam SIE dann auch endlich, Fiona. Wenn ich an den Namen denke, dann seh ich vor meinem geistigen Auge, eine hoch gewachsene Schlanke Persönlichkeit. Aber Fionas Auftritt war im Gegenteil im wahrsten Sinne und in jeder Entsprechung des Wortes, gewaltig.
Aber auf jeden Fall finde ich nachdem wir uns alle ein bisschen kennen gelernt haben, dass die beiden wirklich gut in das Team passen werden. Ich bin total gespannt, wie das am dem 10. Wird, wenn sie dann auch bei uns ist. Denn Bill ist auch noch bis Oktober da, das bedeutet dann 2 Bosse und 2 Sekretärinnen. Ich kann mir wirklich gut vorstellen, dass Bill damit gut klar kommen wird, er hat es sich ja auch so ausgesucht, aber Tina wird ganz sicher Probleme haben. Naja, ich werde es erleben. Das essen war wirklich lecker. Es gab ein kaltes Buffet, aber wirklich lecker. Ich habe ja schon eher festgestellt, dass mir der Kartoffelsalat hier viel besser schmeckt als zu Hause und heute habe ich dann zum ersten mal die hier so typischen Würstchen im Blätterteigmantel gegessen. Da ich ja kein Fan von Blätterteig bin und die Würstchen hier auch mehr als fragwürdig finde habe ich nicht viel erwartet, aber ich muss sagen, diese Dinger sind verdammt lecker.
Heute war glaube ich er erste Tag an dem ich nicht von irgendwem auf Arbeit Hannah genannt wurde. Leider versaute Steph dann den Schnitt im Pub wieder. Und Fiona schlug vor ich solle mit ein T-Shirt mit meinem Namen drauf machen lassen. Nur das sieht ja Tracey auch bloß nicht, wenn sie mich über unsere Tische hinweg etwas fragt.
Ich habe die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben, dass sie das eines schönen Tages noch auf die Reihe bekommen.
Als ich wieder zu Hause war, war ich wirklich, wirklich satt. Morgen ist dann mein ersten Casual Day, der Tag an dem man in Jeans auf Arbeit kommen darf und an dem jeden Monat für eine andere Aktion gesammelt wird. Und jeder Mitarbeiter mindestens einen Pfund spenden muss.

Mittwoch, 28. April 2010

Tag 44 (Mittwoch, 28.04.10): Hola Roma

Heute morgen war ich die erste in unserer Abteilung, dachte ich zumindest bis ich Bills PC sah, bei dem der Bildschirmschoner munter vor sich hin fuhr (es sind natürlich Autos).
Möglichkeit eins, er hatte gestern vergessen den PC herunter zu fahren, das wäre nicht das erste mal, aber ich bin mir ziemlich sicher dass sich die PC’s hier auch zu einer bestimmten Uhrzeit automatisch herunterfahren, und Möglichkeit zwei: er ist schon da. Vor allen.
Naja, mal abwarten wann und ob er noch auftaucht.
Als Emma kam war ihre erste Frage natürlich ob Bill schon da sei und wo er sich befinde.
Heute war übrigens endlich der große Tag, ich habe seit heute ein Passwort für das System Peopleclick, mit dem ich ja ständig arbeiten muss. Genau genommen hab ich sogar zwei Passwörter. Zum einen Tracey’s und zum anderen Tina’s, welches ich durch Zufall in dem Ordner den sie mir gegeben hat gefunden hab. Tolle Sache, denn jetzt können Tracey und ich das System zur gleich Zeit benutzen, solange Tina im Urlaub ist. Sie ist übrigens in Barcelona, und Mark klärte uns heute morgen verschmitzt grinsend auf, dass genau heute das Halbfinale der Champions League (oder sowas) ist welches in Barcelona stattfindet. Wir bedauerten alle eine Runde die arme, arme Tina und freuten uns dann zusammen über ihren drohenden Bericht über den heutigen Tag.
Dann pünktlich zur Mittagspause kam Bill dann doch noch hereingeschneit und welch Wunder, er war heute morgen tatsächlich der erste im Büro und danach ganz brav die ganze Zeit bei einem Meeting.
Meine Mittagspause verbrachte ich heute wieder am See auf einer Lieblingsbank und auch die Entenmama mit ihren Küken kam wieder vorbei. Die sind inzwischen ziemlich gewachsen, aber von 12 Stück sind nun leider nur noch 6 übrig.
Heute sollte übrigens auch der große Tag sein, an dem Antje und ich unseren Rom-Trip dingfest machen wollten. Doch als ich am Abend meine Flüge buchen wollte, ging es aus irgendeinem Grund nicht. Also muss ich es wohl morgen nochmal versuchen und ansonsten muss Mama ran.
Das wird toll, ein verlängertes Wochenende mit Antje in Rom, wo ich ja sowieso schon immer mal hinwollte. Mitte Juni ist es dann auch schon so weit. Dieses Mal schreib ich dann aber keine Postkarten, dazu ist das Wochenende dann doch eindeutig zu kurz.

Dienstag, 27. April 2010

Tag 43 (Dienstag, 27.04.10): Wieso muss ich auf Bill aufpassen?

Heute war Tina’s letzter Arbeitstag vor ihrem lang ersehnten Bacelona-Urlaub. Aus diesem Grund war sie heute noch hibbeliger und Gut gelaunter als sonst und sang die ganze Zeit über Songs wie, „I’m so excited“. Bill ist ja auch immer für ein Liedchen gut und hat mir an meinem ersten Tag schon damit gedroht dass man hier gerne mal ein Liedchen trällert. Da es ihm inzwischen auch wieder besser ging stimmte er in Tina’s gesinge mit ein. Bei mir hörte der Spaß allerdings schlagartig auf, als mit Tina verkündete, ab morgen solle ich auf Bill aufpassen. Nein, das ist kein Schreibfehler, nicht er auf mich sondern ich auf ihn. Er vergisst ja gerne mal sämtliche Termine oder sonstige Dinge die er zu tun oder zu lassen hat. Aber warum muss das denn ausgerechnet ich machen? Und Tracey wurde dazu abkommandiert mich vor Bill zu beschützen. Ja, Tina war wirklich in bester Laune...
Heute war ich davon mal abgesehen wirklich gut beschäftigt, eigentlich schon wieder zu gut. Denn nachdem Emma um kurz nach 9 immer noch nicht da war, beschloss ich mir erstmal die Lebensläufe die ich ins System eingeben sollte geben zu lassen, das waren allerdings eine ganze Menge, sodass ich zum Mittag immer noch eine Abteilung vor mir hatte. In der Zwischenzeit war auch Emma angekommen, und ich konnte meine Verträge endlich eintüten.
Für Donnerstag Abend wurde ich von Roy, der der für die Rentenfonds zuständig ist, zur HR-After-Work-Party eingeladen. Es gibt wohl kostenlos essen und trinken. Tracey, die scheinbar irgendwo ganz in meiner Nähe wohnt nimmt mich von der Arbeit aus direkt mit dahin und setzt mich danach zu Hause ab, sehr schön. Na mal gucken wie das wohl so wird. Schade dass Tina ja nicht ja ist, dann werden wir nur höchstens 8 Leute.
Zur Mittagspause ging ich mit Sarah eine Runde um den See, er so herrliches Wetter, wir waren wirklich neidisch auf den Motorbootfahrer der uns die ganze Zeit vor der Nase rumfuhr wie um uns zu verspotten.
Nach dem Mittag viel mir irgendwann auf, dass ich ja noch immer die Bonusbriefe in meinem Schrank hatte, weil einige eine Sonderbehandlung brauchten, welche aber erst mit Bill abgesprochen werden sollte.
Ich machte mich also mit meinen Briefen auf zu Tina’s Tisch und sie daran zu erinnern. Gut dass ich das getan hatte, Bill wurde also endlich auch eingeweiht und ich muss ihn irgendwie in den nächsten 3 Arbeitstagen dazu bewegen, dass er diese restlichen Briefe schreibt. Er muss ja lediglich noch ein paar Zahlen eingeben.
Als ich diejenigen die einen Besonderen Bonus bekommen sollten aussortierte entdeckte ich einen Fehler. Ich war wirklich sauer auf mich, denn der erste Brief, mit dem ich alle anderen 400 Stück erstellt hatte war auf Mai 2009 datiert und nicht auf 2010, weil Tina die Vorlage vom letzten Jahr benutzt hat und es scheinbar übersehen hat umzuändern und mir ist es leider auch nicht aufgefallen. Anstatt sauer auf mich zu sein bedankte sie sich aber noch bei mir, und ich sollte glücklicherweise nur 2 Abteilungen (die, die bei Fehlern immer sofort auf der Matte stehen) ändern. Aber es tat mir trotzdem sehr leid um die Papierverschwendung.
Nach der Arbeit, ich war wirklich froh, als der Tag heute vorbei war, musste ich noch einmal einkaufen gehen, da ich am Sonntag die hälfte vergessen hatte. Aber so kam ich dann wenigstens noch ein zweites mal an die frische Luft. Meine zwei kleinen Sachen die ich eigentlich nur noch holen wollten verwandelten sich dann aber mal wieder schnell in einen ausgewachsenen Einkauf. Dieser Laden ist einfach zu riesig um nur mal eben schnell noch was zu holen.

Sonntag, 25. April 2010

Tag 40 (Samstag, 24.04.10): In Liverpool

Heute klingelte mein Wecker unverschämt zeitig, sogar noch eher als in der Woche. Aber ich wusste ja dass wir 3 Stunden mit dem Zug nach Liverpool brauchen würden, und wenn wir nicht wirklich zeitig aufgestanden wären, wären wir wahrscheinlich auch nie angekommen.
Als ich auf meinen Bus wartete, hatte ich schon wieder leichte sorgen, dass er heute mal wieder nicht kommen würde und ich dann den Zug verpassen würde. Aber er kam dann doch noch, und nahm mich sogar kostenlos mit, weil er meinen 10 Pfund-Schein nicht wechseln konnte, na so ein Glück. Der Tag fing damit also schonmal recht gut an, zudem schien wieder die Sonne und es war schön warm.
Während unserer Fahrt bekamen wir in Stafford ein unerwartetes Problem, denn unser Zug der eigentlich von dort bis Liverpool durchfahren sollte fuhr nur bis Crewe wo wir dann nochmal umsteigen mussten und so eine ganze Stunde verloren. Dafür kamen wir aber in den Genuss von Chips mit „German Bratwurst“ – Geschmack. Und was soll ich euch sagen, die haben tatsächlich ein bisschen nach Bratwurst geschmeckt.
Um uns die Zeit im Zug zu verkürzen hatte Maik Karten mitgebracht und wir spielten Mau-Mau, ich muss ja wohl nicht erwähnen, wer zwar knapp aber doch eindeutig verdient gewonnen hat. 
In Liverpool angekommen schossen wir um die Wette Fotos, die beiden Kirchen Liverpools, die mein Reiseführer ganz groß angepriesen hatte waren dann auch im wahrsten Sinne des Wortes gigantisch, monumental und die andere sehr modern. Die haben sich wirklich gelohnt. Am Hafen war es auch wirklich schön, zwar gab der Souvenirshop nicht einmal ansatzweise soviel her wie ich mit erhofft hatte, denn schließlich ist Liverpool die Stadt der Beatles, aber außer Kühlschrankmagneten hatten sie nicht viel zu bieten.
Dafür haben wir ein lustiges Stadtmaskottchen entdeckt. Es heißt Lambanana und ist wie der Name sagt, vorne ein Lamm und hinten sieht es aus wie eine Banane, ich frage mich allerdings wirklich wie man auf so eine Idee kommt.
Maik wollte dann gerne noch das Liverpooler Fußballstadion besichtigen, woran wir aber dann scheiterten, weil wir erst ewig die Bushaltestelle nicht gefunden haben, mit der wir dahin kommen sollten und dann war es schon so spät, dass wir angst hatten nicht mehr nach Hause zu kommen. Statt dessen waren wir dann immerhin noch im Offiziellen Liverpool Fanshop.
Als wir aus unsren Zug nach Hause warteten, wurde ich zwei mal hinterhältig von einer Taube angegriffen. Tatsächlich war es beide male die selbe, die so dicht über mir lang flog um dann direkt hinter mir zu landen, dass sie ganz sicher auf dem Kopf gelandet wäre, wenn ich mich nicht jedes mal geduckt hätte. Tauben gibt es hier sowieso total viele. Also vor allem in den größeren Städten, London, Birmingham und Liverpool. In Oxford und Cambridge sind sie mir tatsächlich nicht besonders aufgefallen.
Als ich in Milton Keynes aus dem Zug stieg, dachte ich mein Bus müsse eigentlich immer um und halb fahren, an dem war aber leider nicht, denn ich musste noch über eine halbe Stunde auf ihn warten, da er sogar nur noch einmal die Stunde fuhr. Aber schließlich war ich dann doch wieder zu Hause, in meinem Bett angekommen.
Maik und ich haben schon Pläne für die nächsten Wochenenden geschmiedet. Vielleicht komme ich ja doch noch zu Stone-Hedge.

Freitag, 23. April 2010

Tag 39 (Freitag, 23.04.10): Es ist heiß?!

Ich hatte es befürchtet. Das schöne Wetter was hier zur Zeit herrscht, also genau genommen ist es von den Temperaturen her genauso warm wie in Deutschland, ist nicht normal für diese Jahreszeit.
Nicht das mich das stören würde. Ich fand es nur ein bisschen bedenklich, als Nina mir sagte, so heiß, sie benutzte tatsächlich das Wort heiß (also hot), wäre es hier normalerweise erst im JULI. Sie hat tatsächlich Juli gesagt. Das bedeutet allerdings, dass ich nicht erwarten kann dass es noch viel wärmer wird. Sie sagte auch, normalerweise hätten sie um diese Zeit manchmal noch Schnee. Ich bin wirklich sehr froh, dass mir das mit dem Schnee erspart bleibt, denn mir hat ja der Schnee in Deutschland schon massig gereicht.
Aber ein bisschen wärme könnte es im Mai und Juni schon noch werden. Aber Hauptsache ist, das Wetter kehrt nicht zu seinen ursprünglichen Gewohnheiten hier zurück und bleibt weiterhin schön europäisch.
Heute morgen, als ich mir meine Sandwich für die Arbeit machen wollte, war doch tatsächlich das Toastbrot alle, und das wo in diesem Haushalt meistens sogar zwei ganze Toastbrote gleichzeitig da sind.
Kein guter Start in den Tag.
Aber er wurde besser. Das Wetter war wie gesagt mal wieder herrlich, Maik und ich planten unseren Trip nach Liverpool weiter und meine Aufgaben auf Arbeit waren auch ganz gut.
Heute Abend war ich sehr fleißig und begann meinen Praktikumszwischenbericht zu schreiben, da dieser zur Hälfte des Praktikumsgefordert wird und ich ja inzwischen schon in meiner sechsten Woche hier bin, genauer gesagt, hab ich auf den Tag genau die hälfte meines Praktikums hinter mich gebracht. Und jetzt kann ich doch sagen, alle haben recht, die Zeit vergeht in der Tat schneller als man Denkt.

Donnerstag, 22. April 2010

Tag 38 (22.04.10): Mein Wecker tickt nicht mehr richtig

Als ich heute morgen das erste Mal die Augen aufmachte war es draussen schon hell, allerdings behauptete mein Wecker es wäre erst um 4 Uhr. Irgendwas konnte da nicht stimmen, denn ich war mir ganz sicher dass es um 4 Uhr morgens noch nicht so hell sein kann, nicht in Deutschland und auch hier in England nicht. Also riskierte ich einen Blick auf mein Handy, welches mir dann sagte dass es um 6 sei. Das passte auch schon eher zu der Sonne draussen. Aber um auf Nummer sicher zu gehen guckte ich noch auf mein zweites Handy welcher auch um 6 anzeigte. Ich stellte meinen Wecker also 2 Stunden vor und drehte mich wieder herum. Um 7:30 Uhr klingelte er dann auch ganz brav, wie jeden Tag doch als ich vom Duschen wiederkam zeigte er mir plötzlich an das es um 10 wäre. Meine Handys und mein Laptop sagten hingegen es sei um 8. Also stellte ich meinen Wecker dieses Mal 2 Stunden zurück. Morgen werde ich wohl zur Sicherheit noch meinen Handyweckerstellen, nicht dass ich verschlafe. Mit diesem Wecker hatte ich ja von Anfang an irgendwie keine gute Beziehung, dabei soll er mir doch lediglich die richtige Zeit anzeigen und mich zur richtigen Zeit wecken, das ist ja nun wirklich nicht zu viel verlangt von so einem Wecker, oder?
Auf Arbeit durfte ich heute nachdem ich meine Verträge nun endgültig alle gedruckt hatte einige neue Aufgaben übernehmen, unter anderem einen Serienbrief schreiben, über die Bonuszahlungen die jeder Mitarbeiter dieses Jahr bekommt.
Tracey, die vor mir sitzt hatte heute keinen besonders guten Tag, erst rief ihr 14 jähriger Sohn aus der Schule an und wollte abgeholt werden, sie konnte aber nicht weg und auch totsicher war, dass er nicht wirklich krank war. Scheinbar hatte sie das schon öfter mit ihm durch. Er durfte dann aber wenigstens mit ihrer Erlaubnis alleine nach Hause gehen.
Ausserdem wurde die Systeme gewartet und wir mussten alle unsere gespeicherten Passwörter erneut eingeben, welches natürlich die wenigsten noch wussten. Ich lies mir einfach ein neues schicken aber bei der armen Tracey ging das nicht, da sie sonst irgendwie ihre Zulassung für das andere System verloren hätte. Und dann musste sie eine halbe Stunde mit der IT telefonieren, ehe sie das Problem in den Griff bekommen hatten.
Das war nun wirklich nicht ihr Tag. Da fällt mit ein, ihre beiden Katzen heißen Zack und Cody, nach der TV Serie. Also gucken auch Britische Kinder sowas gerne.
Tina hingegen war heute wieder ausgesprochen gut drauf, der Grund war natürlich dass ihrem Flug nach Barcelona nächste Woche keine Aschewolke mehr im Wege steht.
Übrigens hab ich heute festgestellt, dass Bill im Organigramm der Firma nur als übergangsweiser Chef der Personalabteilung eingetragen ist, interessant. Ich hatte mich auch schon gewundert, warum sein Name in den Akten nie auftaucht. Nun würde es mich aber sehr interessieren was mit dem letzten Chef passiert ist, und was Bill eigentlich ursprünglich gemacht hat und dann künftig wohl auch wieder machen wird. Bill muss aber schon relativ lange übergangsweiser Chef sein und Tina muss wohl schon die PA von Bills Vorgänger/in gewesen sein. Vielleicht frag ich sie irgendwann man danach.
Zu Hause bekam ich von Nina neue Bettwäsche, und dann sagte sie doch zu mir, wenn ich Hilfe brauche soll ich Bescheid sagen. Dieses Angebot habe ich dankend abgelehnt, denn ich denke ich bin schon alt genug um mein Bett alleine zu beziehen.
Ausserdem hatte ich mir heute mit Maik ausgemacht, dass wir am Samstag zusammen nach Liverpool fahren. Denn Sightseeing ist zu zweit eh viel schöner. Ich musste allerding zustimmen, dass wir mal am Fußballstadion vorbei gucken. Naja, von mir aus, solange ich mir kein Spiel angucken muss. Und da wäre es schon wieder, das Thema: Männer und Fußball ...

Mittwoch, 21. April 2010

Tag 37 (Mittwoch 21.04.): Wenn der Chef verletzt ist

Heute versprach mein Tag aufregender zu werden, da mir gestern schon gesagt wurde ich müsse heute keine Verträge machen. Frohen Mutes ging ich also an mein Werk. Meine erst Aufgabe: Lebensläufe und Bewerber ins System einpflegen. Hier stand ich plötzlich vor einem wirklich unerwarteten Problem, denn einer der Bewerber hatte seinen Lebenslauf mit einem Passwort geschützt, sodass ich nicht in der Lage war den Text auf dem Word-Dokument herauszukopieren. Das war nicht nur mit neu sondern allen anderen auch und gemeinsam bestaunten wir dann das Problem.
Dann hatte ich noch ein paar andere Aufgaben und schließlich war ich dann doch wieder bei den Verträgen angelangt. Aber eines Tages werde ich damit fertig sein, hoffe ich. Und Tracey hat mir fest versprochen mir nächste Woche meine eigentlichen Hauptaufgaben, zu erklären.
Irgendwann nach der Mittagspause kam Bill mal wieder zu uns, er ist die meiste Zeit des Tages irgendwo und Tina verbringt viel Zeit damit ihn zu suchen. Jedenfalls war er dann irgendwann mal wieder da und hatte einen blutenden Finger, weil er sich irgendwie an der Tür geklemmt hatte oder sowas. Jedenfalls hatte er nichts besseres zu tun als seinen blutenden Finger mit Klebestreifen zu umwickeln! Man sollte wirklich nicht meinen das dieser Mann Chef der Personalabteilung ist.
Angela rief dann die Frau, die für die Erste Hilfe zuständig ist, an. Diese kam auch prompt mit einem riesigen Erste Hilfe Koffer an. Ich konnte mir das lachen da schon kaum noch verkneifen. Sie holte allen ernstes erst einmal ein Desinfektionstuch hervor und säuberte fachgerecht die Wunde und bepflasterte sie dann neu. Es war wirklich erstaunlich wie viele hier gebraucht werden um so eine kleine Wunde zu versorgen. (Denn die gesamte Abteilung stand drum herum).
Ansonsten gibt es endlich Entwarnung in Sachen Aschewolke und alle Flughäfen sind jetzt wohl wieder offen.

Tag 36: Wenn man sich wichtig fühlt

Es gibt eine ganz bestimmte Sache, über die ärgere ich mich jeden Tag mindestens 5 Mal. Nämlich das Toilettenpapier. Ich hasse es wirklich sehr, denn hier gibt es überall, aber wirklich überall nur Einlagiges. Und wenn es etwas gibt was ich wirklich absolut verabscheue dann ist es einlagiges Toilettenpapier. Das ist vielleicht ein seltsames Thema aber es gibt doch nicht schlimmeres, oder? Ich habe ja schon ernsthaft überlegt mir mehrlagiges für zu Hause zu kaufen, es dann aber gelassen, da ja alle anderen Hausbesucher meine Toilette auch mitbenutzen und ich dann im Endeffekt nichts davon hätte.
Heute schien die Sonne wieder fast den ganzen Tag ohne Störung. Leider wehte aber ein so kalter Wind, dass ich in meiner Mittagspause trotz Jacke am See fast erfroren wäre. Heute leisteten mir kleine Entenküken Gesellschaft. Aber morgen werde ich wohl mit meiner Abteilung wieder Mittag essen gehen, weil es mir eindeutig zu kalt war. Und Sarah’s Freundin ist noch mindestens bis Donnerstag da, also wird sie auch keine Zeit für ne Mittagspause haben.
Während ich zu meiner Lieblingsbank am See lief dachte ich einmal mehr darüber nach, mich an meinem kleinen Zeh operieren zu lassen, denn alle meine Arbeitsschuhe drücken und reiben wie verrückt an der Stelle, die Mama immer als meinen „6. Zeh“ bezeichnet hat.
Von der Arbeit an sich gibt es heute nichts sonderlich spannendes zu berichten. Ich führte meine Aufgabe fort und wären Emma und Angela ein bisschen engagierter im Nachkontrollieren hätten wir heute auch eine Abteilung fertig bekommen. Nun muss ich warten bis ich die Verträge unterschrieben zurück bekomme und kann sie dann erste eintüten und abschicken.
Tina offenbarte mir heute dass ich für meinen Rückflug auch wieder einen Chauffeur bekomme. Eigentlich hätte ich mir das ja denken können. Schliesslich hab ich ja fürs Herkommen auch einen gehabt. Aber cool ist das schon, da fühlt man sich so richtig wichtig, wenn man einen Chauffeur hat.
Ich wäre heute übrigens fast geplatzt vor lachen, als ich mitbekommen habe, dass Tina über die neue Personalchefin also „She-shall-not-be-named“ (Die-welche-nicht-beim-Namen-genannt-werden-darf) redet. Für alle dir nicht Harry Potter gelesen haben, unter dem Pseudonym „Der-welcher-nicht-beim-Namen-genannt-werden-darf“ verbirgt sich Harrys schlimmster Feind und das Böse in Person. Auf diese Dame bin ich wirklich mehr als gespannt.

Tag 35(Montag, 19.04.): Nicht so gut

Heute war kein besonders guter Tag heute morgen hab ich den Wasserhahn ein bisschen zu doll aufgedreht und meine frisch angezogene Bluse war im Handumdrehen klitschnass. Auf Arbeit bekippte ich mich dann mit meinem Cappuchino, was ja auch nicht das erste mal ist und dann hab ich mich beim aufstehen auch noch kräftig an meinem Rollschrank gestoßen.
Sowieso nicht sonderlich motiviert, da ich wieder mal Verträge schreiben sollte, bekam meine ohnehin nicht vorhandene gute Laune von mehreren Personen kräftige Dämpfer. Von Andreas, der wegen der Wolke vielleicht doch nicht kommen kann und von Antje, die ihren Besuch auch abgesagt hat. Dabei hatte ich mich schon riesig gefreut...
Mein Tiefpunkt war, dachte ich zu diesem Zeitpunkt erreicht, aber dann kam Tina und verkündete mir, dass sie leider vergessen hatte mir zu sagen dass alle Verträge dich ich heute gemacht hatte (ich war immerhin schon bei der Hälfte) noch einen Extraparagraphen bekämen. Also musste ich alles nochmal von vorne machen.
Zu Hause raffte ich mich endlich einmal dazu nach dem Staubsauger zu fragen und mein Zimmer zu saugen, das war vielleicht ein Monstergerät, aber es hat super funktioniert, ich hab dann gleich noch das Bad mit gesaugt.
Meine Nudeln, die ich mir zum Abendessen gemacht hatte waren leider aus irgendeinem Grund nach der vorgeschriebenen Zeit noch nicht ganz durch, was ich aber erst merkte, als schon alles auf dem Teller war.
Alles in allem nicht mein bester Tag.

Tag 34 (Sonntag): Die Post ist da!

Nachdem ich heute erst einmal so richtig lange ausgeschlafen hatte und mich gerade dazu durchgerungen hatte zum Bus zu gehen um in die Stadt zu fahren, entdeckte ich in der Küche ein Päckchen und eine Postkarte auf denen mein Name stand.
Mein super Freund, der ja meinen Schirm und meine Landkarte in London hatte mitgehen lassen hat mir beides per Päckchen zurückgeschickt. So wie es zur Zeit aber aussieht brauche ich den Schirm gar nicht. Und die Postkarte war von meiner Carsta, die sich wirklich selbst übertroffen hat im winzig schreiben, damit auch ja viel drauf passt.
Vielen Dank ihr beiden!!!
Als ich mich dann los machte zur Bushaltestelle fuhr mir doch tatsächlich der Bus vor der Nase weg! Und dass obwohl ich fast pünktlich an der Haltestelle war. Dort steht der Bus zwar für 1 nach um ausgeschrieben, was er aber nie schafft, da er erst um bei Tesco losfährt. Normalerweise ist er nie vor 5 nach um da. Ich war zugegebenermaßen auch ein bisschen spät dran, aber wenn der Bus wie immer gekommen wäre hätte ich ihn ganz locker geschafft. Als ich jedenfalls um die Ecke bog, konnte ich ihm gerade noch hinterher winken. Ich hatte aber irgendwie keine Lust mich dann eine halbe Stunde an die Haltestelle zu stellen und nochmal nach Hause wollte ich auch nicht, wo ich mich ja gerade aufgerafft hatte. Ausserdem schien die Sonne so schön. Also beschloss ich zur nächsten Haltestelle zu laufen, da war ich dann aber auch schon 10 Minuten später und hätte immer noch 20 auf den Bus warten müssen, also ging ich noch ein bisschen weiter und stand dann vor dem Problem, dass mein Fußweg zu ende war und da wo der Bus langfährt kein Weg mehr weiterging. Also entschloss ich mich am Willen Lake (da wo das Hotel steht) entlang zu laufen gesagt, getan. Es war wirklich so schönes Wetter und eine Stunde nachdem ich losgelaufen war, war ich auch schon an meinem Ziel angelangt und hatte zwischendurch noch ein wunderschönes Örtchen gefunden, den Campell Park nämlich. Wie der Name schon sagt, ein riesiger Park, mit allem was dazu gehört, vielen Bänken, endloser Wiese, einer Schafherde und sogar einem Kanal auf dem auch diese tollen Hausboote unterwegs waren. Nachdem ich meine Besorgungen erledigt hatte ging ich in diesen Park zurück und nahm mein erstes Sonnenbad in diesem Jahr. Hinterher erinnerte ich mich daran, dass mir das erste Sonnenbad in den letzten Jahren immer nicht so gut bekommen war, weil ich jedes Mal Ausschlag gehabt hatte, aber vielleicht ist die Sonne hier ja noch nicht so intensiv und es war ja auch schon Nachmittag.
Bei McDonald’s wollte ich heute meinen letzten Monopoly-Gewinn einlösen, einen Zuckerdonut, nicht dass ich da besonders scharf drauf gewesen wäre, aber ich wollte ihn auch nicht verfallen lassen. Zu meinem Glück hatten sie aber gerade keine mehr und ich durfte mir etwas anders aussuchen, sehr kundenfreundlich. Und so hatte ich dann einen leckeren riesigen Schoko-Muffin bei meinem Sonnenbad für ein Picknick bei mir. Ich ärgerte mich nur ein bisschen das ich mein Buch nicht dabei hatte oder meinen MP3 Player, aber der ist ja sowieso kaputt, aber das konnte ich beides verschmerzen. Das einzig wirklich störende waren die vielen verliebten Pärchen, die waren wirklich überall. Wie ätzend, wenn man selbst alleine unterwegs ist...

Tag 33: Samstag, auf geht‘s nach Birmingham

Gestern Abend nachdem ich festgestellt hatte dass mein Headset am kaputt gehen ist, wollte ich mit meinem MP3 Player Musik hören und, was soll ich euch sagen, er ging nicht mehr an. Zuerst dachte ich der Akku sei vielleicht alle. Ich steckte ihn zum Aufladen an meinen Laptop, doch nach einer ganzen Weile laden und dem erneuten versuch in anzubekommen scheiterte ich wieder kläglich. Auch die Betätigung des Reset-Knopfes hatte nicht die geringste Wirkung. Zum Glück habe ich ja noch Garantie drauf, aber es ist wirklich zum verrückt werden. Nun sind alle meine Elektrogeräte irgendwie kaputt. Alle, außer meinem Fön, und ich hoffe sehr, dass wenigstens der die Ausnahme bleibt.
Ich machte mich gegen 9 bei mal wieder strahlendem Sonnenschein auf zu meinen heutigen Tagesausflug. Mein Ziel, Birmingham.
Die Anreise klappte tadellos, nachdem ich zum Glück auch schnell herausgefunden hatte dass ich in Northampton umsteigen musste.
Nach knapp einer Stunde fahrt und vielen Schafen, Pferden, Hühnern und sogar einer Kuh-Herde (ich frage mich wirklich woher hier die Milch kommt, bei so wenigen Kühen).
Birmingham überraschte mich aber leider nicht im positiven Sinn. Ich hatte ja vorher schon in meinem Reiseführer gelesen, dass diese Stadt doch sehr industriell ist und hatte unwillkürlich Glasgow im Kopf. Es war alles total unübersichtlich, sodass ich erst einmal komplett in die falsche Richtung lief und mich wie in einer Geisterstadt fühlte. Nachdem ich meinen Irrtum wegen der Weges bereinigt hatte wurde es aber besser. Dieses Mal schlenderte ich nicht einfach durch die Gegend, wie ich es in Cambridge und Oxford getan hatte sondern versuchte mich strikt an meinen Stadtplan und Reiseführer zu halten, weil sie Stadt doch sehr groß und vor allem eben sehr unübersichtlich ist. Einige schöne alte antike Gebäude stehen dort zwischen Hochhausblocks und diversen anderen neueren Bürogebäuden. Ein wirklich groteskes Bild teilweise. Ich war also von Birmingham nicht besonders angetan und musste Bill im stillen Recht geben, dass diese Stadt nicht besonders sehenswert ist. Aber meine Meinung änderte sich schlagartig, als ich mir die Kanäle der Stadt ansah. Denn Birmingham, wie einige andere englische Städte auch besitzt ein Kanalsystem, welches mit Venedig vergleichbar ist, aber da war ich noch nicht, deshalb kann ich das nicht beurteilen. Ich würde es mit einer Mischung aus Hamburg und Spreewald vergleichen. Es war einfach wunderschön dort. Man hat obwohl es mitten in der Stadt ist rein gar nichts mehr von dem Trubel mitbekommen. Ich ging ein ganzes Stück an den Kanälen entlang und mir viel ein, dass meine Kamera (noch ein Elektrogerät was noch keine Macke hat, aber dann wäre ich auch wirklich verloren) eine Funktion für schwarz-weiß Bilder hat. Diese ganzen kleinen Brücken die über die Kanäle führen machten sich wirklich hervorragend als Fotomotive.
Nachdem ich dann alle Sehenswürdigkeiten abgeklappert hatte, war ich auch noch im Juweliersviertel, welches von meinem Reiseführer so hoch gelobt worden war, aber auch davon war ich ziemlich enttäuscht, denn es reihten sich viel mehr heruntergekommene leere Läden aneinander anstatt der versprochenen Juweliere.
Bei meinem Mittagessen bei McDonalds wurde ich dieses mal so schnell bedient, dass ich ehe ich‘s mich versah schon wieder mit meinem Essen vor der Tür stand. Denn vor den Kassen stand eine Dame, mit einer Art Handy, fragte mich was ich wollte, da ich ja meine Gutscheine die auf den Bustickets drauf sind immer sehr gerne nehme, hielt ich ihn ihr unter die Nase, sie sagte mir eine Nummer, und keine halbe Minute später wurde sie aufgerufen und mir mein Essen fix und fertig in die Hand gedrückt. Diese Schnelligkeit hatte mich so überrumpelt, dass ich total vergaß mir noch Ketchup zu holen, der hier neben Strohalmen und Servietten liegt und nicht an der Kasse ausgegeben wird, da der Durchschnittsengländer bei seinem Durchschnitts-McDonalds-Menu ungefähr 3 Packungen braucht. Ich musste meine Pommes dann eben ohne Ketschup essen, hab es aber überlebt ;-)
Morgen werde ich nun doch nicht nach London fahren um mich mit Maik zu treffen, da ich im Zug mal überschlagen hatte dass mich einmal London und zurück 25 Pfund kostet, und das ist nur die Fahrt. Also verschob ich London auf nächsten Samstag, weil da Andreas auch in London ist, wegen einem Fußballspiel, und dann kann ich beide treffen und muss aber nur einmal zahlen.
Männer und Fußball, er fliegt doch echt nur wegen einem Spiel hierher und dann am nächsten Tag wieder zurück. Es gibt einfach Sachen die werden mir immer unbegreiflich bleiben...

Freitag, 16. April 2010

Tag 32: Und wohin geht’s dann noch?

Heute schien schon morgens die Sonne, also war wieder nichts von wegen Aschewolke zu sehen.
Beim Mittagessen gab es heute wieder diesen leckeren Pie (diese Art Kuchen) gefüllt mir Kartoffeln, Ei, Schinken, Kraut und Käse – ich weiß jetzt schon dass ich die ganz sicher vermissen werden wenn ich wieder in Deutschland bin. Tina gönnte sich heute mal einen Nachtisch. Für mich sah es genauso aus wie überbackener Blumenkohl mit Sauce Holondaise. Aber die Soße schien eher heiße Vanillesoße gewesen zu sein und unter der vermeintlichen „Panade“ versteckte sich etwas das für mich aussah wie Birnenstückchen. Alles wurde heiß serviert und gegessen.
Abreitsmäßig haben wir heute die Verträge für eine Abteilung abgeschlossen, endlich ein Teilerfolg. Und diese eine Person hat mich wirklich sehr gestresst, denn sie hatte tatsächlich alle Besonderheiten auf einmal auf die ich achten musste. Sie ist gerade im Mutterschutz, hat nicht die Standardarbeitszeiten, vor kurzem geheiratet, nicht die normale Standardrente, und dann wird sie auch noch intern versetzt wenn sie wiederkommt aus dem Mutterschutz (übrigens Mitte Mai, das heißt ich bekomme sie dann bestimmt auch noch zu sehen). Diese Dame hat mich wirklich Ewigkeiten gekostet, und Papier ohne Ende.
Meine Kollegen überlegten heute mal welche Orte ich mir noch unbedingt ansehen müsste, nachdem Bill versucht hatte mir Birmingham madig zu machen. Und ausgerechnet er gemeint hatte die sprechen da so komisch. Zur Erinnerung, Bill ist Schotte und hat einen so schrecklichen Akzent, dass ich bei weitem nicht die einzige in der Abteilung bin die ihn oft nochmal fragt was er gesagt hat.
Meine Kollegen haben mir einige Orte genannt, bei den meisten gibt es aber keine gute Zugverbindung hin oder man braucht 3 Stunden. Naja, ich werde auf jeden Fall versuchen soviel zu sehen wie möglich, denn wann bekomm ich denn nochmal die Chance so lange in England zu sein.
Da so schönes Wetter war wollte ich nach der Arbeit noch einen Spaziergang machen und mich vielleicht zum lesen auf eine Bank setzen. Ich schlug vor der Haustür dann mal eine neue Richtung ein, die ich noch nicht erkundet hatte. Der gut ausgebaute Weg auf dem ich lief führte mich dann aber total unvermittelt auf eine große Wiese, mitten im Nirgendwo. Da dieses Wohngebiet hier ja so neu ist und gerade erst noch aufgebaut wird, ist mir das auch nicht zum ersten mal passiert. Schliesslich entdeckte ich bei ganz genauem hinsehen einen winzigen Pfad in der Wiese der in die eine Richtung nur ins weite nichts führte und in der anderen in Richtung des nahe gelegenen Flusses. Vielleicht könnte ich den ja an irgendeiner Stelle überqueren und auf den Weg auf der anderen Seite kommen. Gesagt getan, ich folgte also dem Pfad in Richtung Fluss und kam dann auch unter einer Brücke mit ein bisschen Kletterei auf die andere Seite und den nächsten Weg. Schliesslich kam ich auf eine Straße und bemerkte dass ich fast bei Tesco gelandet war. Eigentlich wollte ich ja heute nicht einkaufen aber wo ich schonmal da war...
Dummerweise stellte ich nachdem ich meinen Einkaufskorb gefüllt hatte fest dass ich nur noch 10,26 Pfund bei mir hatte. Ich überschlug schnell alles im Korb und stellte fest dass es knapp werden würde. An der Kasse legte ich dann mein Fertiggericht auf welches ich am ehesten verzichtet hinten vor das Band. Als ich dann den Gesamtpreis genannt bekam 9,06 Pfund holte ich mir dann mein Fertiggericht doch noch wieder indem ich behauptete ich hätte es da aus versehen liegen gelassen. Hat super geklappt – und ich hatte nach meinem Einkauf noch genau 20 Pence in meinem Portmonee.
Nachdem ich heute mit Mama telefoniert habe, stellte ich fest dass mein Headset einen Wackelkontakt hat und ich nur noch auf dem einen Kopfhörer et was höre. Es ist ziemlich ärgerlich, aber zum Glück kein Weltuntergang, wie die Sache mit meinem Stromkabel. Hatte ich das eigentlich geschrieben? Mein Stromkabel vom Laptop ist kaputt gegangen, zum Glück hat es mit viel gutem Zureden noch grade so gehalten bis Olli zu Ostern kam und mir Gott sei Dank ein neues mitgebracht hatte. Denn wenn ich mir hier eins gekauft hätte, hätte ich mir wegen der anderen Steckdosenstecker in Deutschland dann noch einmal eines kaufen müssen, und diese Dinger sind nicht gerade günstig. Aber bei meinem Headset kommt es ja nicht auf den Stecker drauf an und zur Not hab ich ja erst einmal auch noch meine Webcam.
Morgen geht es dann zeitig raus und auf nach Birmingham und am Sonntag steht nochmal London auf dem Plan, da will ich mich dann mit Maik treffen (ein Kommilitone aus Stendal), der dort sein Praktikum absolviert. Ich freue mich schon sehr darauf mal wieder ein bekanntes Gesicht zu sehen.

Donnerstag, 15. April 2010

Tag 31: Vulkanausbrüche in Schottland

Heute hatten meine neuen Schuhe endlich mal Premiere. Es waren zwar heute früh wieder nur 5°C aber ich plante fest ein dass das Wetter genauso werden würde wie die letzten Tage und es ab der Mittagspause warm und sonnig sein würde.
Bis vor ein paar Tagen sind Nina und ich um zum Auto zu kommen immer zur Haustür rausgegangen und dann um das noch nicht existene Nachbarhaus drumherum zum Parkplatz. Nun haben sie aber aus ihrem Garten, der vorher nur aus Erde bestand einen Steingarten gemacht. Ich persönlich hätte da besser eine Rasenfläche hingebaut aber nun gut, ist ja nicht meine Entscheidung. Auf jeden Fall gehen wir jetzt immer durch den „Garten“ zum Auto was sich dann mit hohen Hacken echt doof machte, da nicht nur ich sondern auch Nina total eingesunken, wovon wie von Chris prompt ausgelacht wurden, und meine schönen tollen Schuhe schon am Auto total verstaubt waren, na klasse.
Als ich heute auf Arbeit kam war gleich die Rede von einem Vulkanausbruch, und dass in Schottland alle Flughäfen gesperrt worden wären. Aber ich hatte mich ganz sicher verhört, denn seit wann gibt es denn in Schottland aktive Vulkane? Ich bin zwar grottig in Geografie, aber soweit hab ich dann doch noch aufgepasst in der Schule.
Antje schrieb mir dann wenig später dass ich mich tatsächlich nicht verhört hatte, der Vulkanausbruch jedoch nicht in Schottland sondern auf Island war und nun eine Wolke auf Schottland zufliegt weswegen alle Flughäfen dicht gemacht worden waren.
Als ich nach der Arbeit mal wieder ewig an der Rezeption auf Nina warten musste hatte ich die Gelegenheit das ganze im TV zu verfolgen. Mittlerweile wurde laut der BBC auch alle Flughäfen in England, dicht gemacht und auch 28 Stück in Frankreich. Allerdings schien hier bei mir unbeirrt die Sonne weiter. Aber wahrscheinlich kann man diese uminöse Wolke nicht mit bloßem Auge sehen. Darüber wollte ich mich dann natürlich noch ein bisschen weiter informieren, aber mein Internet, welch Wunder streikte mal wieder.
Bei der Arbeit konnte ich heute endlich, endlich anfangen diese Verträge zu drucken, morgen hab ich dann nur noch eine Abteilung zum drucken vor mir, dann müssen sicher noch einige korrigiert werden und dann können wir sie endlich eintüten und wegschicken. Also wenn alles gut geht dann könnten wir am Dienstag fertig sein, hoffe ich.
In der Mittagspause sah das Wetter dann leider noch immer fürchterlich kalt aus, sodass ich keine Lust hatte mich an den See zu setzen, ausserdem wollte ich ja meine neuen Schuhe nicht unbedingt schon wieder dreckig machen, nachdem ich sie dann im Büro erstmal vom Staub befreit hatte. Also ging ich mit meiner Abteilung Mittagessen und nahm diesmal keine Pizza, weil sich das gestern als er unvorteilhaft herausgestellt hatte, da alle anderen schon fast fertig waren als ich mein essen erst bekam und dann musste ich mich ziemlich beeilen. Deshalb nahm ich heute mal wieder etwas typisch englisches, ich denke zumindest es war typisch englisch denn es kam mir nicht im mindesten bekannt vor. Rinderbraten mit einem wirklich seltsamen windbeutelartigem Etwas. Dieses Ding, schmeckte ein bisschen wie ein Krapfen nur war es viel größer, hohler und wurde zu dem Rind dazu gegessen. Also eine typisch herzhafte Speise mit etwas das bei mir höchstens als Nachtisch durchgeht. Dazu gab es dann auch noch Meerrettichsoße (von der ich mir zum Glück nicht so viel genommen hatte und auch noch andere Soße auf dem Teller hatte. Als Beilage nahm ich mir Kartoffeln, die mit irgendwelchen Kräutern bestückt waren und irgendwie ein bisschen Ähnlichkeit mit Kartoffelspalten aufwiesen. Zu Kartoffeln haben sie hier allerdings auch ein eher seltsames Verhältnis. Hier haben Kartoffeln scheinbar den selben Rang wie Gemüse. Das war heute mit Abstand das seltsamste Essen bisher.

Mittwoch, 14. April 2010

Tag 30: Und schon wieder die Wochenmitte erreicht

Heute durfte ich auf Arbeit 400 Namensaufkleber auf Zeitschriften aufkleben, das hatte etwas seht therapeutisches und ich konnte dabei noch herrlich vor mich hin dösen.
Blöderweise haben sie mir nicht gesagt, dass sie Hefte dann in der Reihenfolge der Aufkleber sein sollen, damit sie den Abteilungen zugeordnet werden können. Ich hab eben einfach nach Lust und Laune mal von oben mal von unten einen Aufkleber genommen. Also durfte ich dann am Nachmittag alle 400 Zeitschriften noch nach ihren Abteilungen sortieren. Das war aber nicht so schlimm, weil meine Befürchtung ich müsste diese Dinger auch noch an die Mitarbeiter verteilen bewahrheitete sich zum Glück nicht. Dafür ist hier die interne Poststelle zuständig, was für ein Glück.
Ansonsten hab ich mich heute mit meinem Buch bewaffnet in der Mittagspause an den See gesetzt, gelesen und die Schwäne dabei beobachtet wie sie die Wildgänse über den See jagten. Leider war es ziemlich frisch und die Sonne kam auch nicht heraus als ich draussen war, jedoch pünktlich als meine Mittagpause vor rüber war riss die Wolkendecke auf und verbreitete schönsten Sonnenschein und herrliche wärme. Ich fühlte mich persönlich ein bisschen verarscht von dem Wetter, was soll denn das? Morgen warte ich mit meiner Pause bis die Sonne rausgekommen ist und sei die Wolkendecke noch so dick, und selbst wenn es den ganzen morgen regnet, diesmal werde ich auf die Sonne warten.
Zu Hause bekippte ich mich dann erst einmal mit meinen Nudeln und selbstverständlich habe ich das T-Shirt gerade erst frisch aus dem Schrank genommen. Alles in allem irgendwie ein nicht so toller Tag.
Aber mein blauer Fleck am Arm wird langsam wieder kleiner. Ich kann mich nur noch erinnern dass ich mal wieder irgendwo davor gelaufen bin und es ziemlich weg getan hat, leider weiß ich absolut nicht mehr wo ich davor gelaufen bin. Ich konnte mir im ersten Moment auch den schmerz am Arm nicht erklären, aber das ist ja bei mir nicht so selten.

Montag, 12. April 2010

Tag 28: Der vierte Montag

Heute war ich ziemlich demotiviert auf Arbeit zu gehen, da mich ja eh nur wieder diese endlosen Verträge erwarteten. Aber was muss das muss. Nachdem mir Emma gegen Mittag dann auch noch sagte, dass ich am besten keine mehr ausdrucken sollte bis die mit Bill wegen einigen Fragen gesprochen hatte und ich bis kurz davor fleißig an die 50 Stück ausgedruckt hatte, war meine Laune nicht gerade besser.
Heute waren dann alle aus dem Urlaub wieder da und Steph musste natürlich noch einmal mehr die Spinnengeschichte zum besten geben. Ich glaube ich habe sie auch noch nicht erzählt. Letzten Dienstag waren ja nur ich Steph und Emma im Büro und als Steph gerade mit Emma sprach und ich am Schredder war da ich zufällig zu den beiden und entdeckte über Steph‘s Kopf an der Decke eine gigantische Spinne, also die war wirklich riesig, und nicht so eine mit dünnen langen Beinen sondern eine von der dicken schwarzen und haarigen Sorte. Ich unterdrückte meinen Reflex schreiend wegzulaufen, da ich mir sicher war, dass die anderen beiden gewarnt werden wollten. Also ging ich mutig zu meinem Platz zurück und somit auf die Spinne zu um den beiden Bescheid zu sagen. Leider unterhielten sie sich so angeregt und ich wollte sie ja nicht unterbrechen also wartete ich eine scheinbare Ewigkeit und beobachtete das Monstrum, es könnte sich ja plötzlich bewegen. Auf einmal machte Steph einen Sprung nach hinten, nicht etwa weil ich etwas gesagt hatte oder sie die Spinne von alleine entdeckt hätte, nein. Sie hatte nur in mein Gesicht geguckt und das sprach scheinbar Bände. Nachdem wir 3 ganz schnell in die hinterste Ecke des Raums gehuscht waren erlöste uns ein sehr netter Herr mit Headset aus der Abteilung neben uns, indem er die Spinne fachmännisch mit Glas und Papier von der Decke holte und dann ganz weit weg brachte. Und was lernen wir daraus? Spinnen werden überall gefürchtet und der Ausdruck meines Gesichtes ist international verständlich, toll!
Heute war es um einige kälter und ich musste leider alleine Mittagspause machen, weil Sarah schon eher Schluss gemacht hat, da sie Besuch aus Deutschland hat.
Und jetzt da meine Erkältung zum Glück wieder am abklingen ist, hat es Emma, die hinter mit sitzt, so richtig schlimm erwischt, und Tina hat auch ein paar mal geniest heute. Das wird wohl noch die Runde machen in der HR Abteilung.
Ansonsten wird es ab den 10.5. eine neue Personalchefin geben. Das ist sicher der Grund warum Tina versetzt wird, denn sie hat bereits eine PA, da sie auch schon Personalchefin der VW Group ist. Ich frage mich nur was dann mit bill passiert, so alt um in Rente zu gehen ist er ja nun auch noch nicht, denke ich. Naja, ich werde es ja miterleben.
Morgen hab ich einen weiteren Lehrgang, uns wird das neue System erklärt, weil keiner so richtig damit klar kommt.
Mein Internet geht zu meiner größten Überraschung natürlich wieder nicht mehr als ich nach Hause komme, obwohl es heute morgen noch hervorragend funktioniert hat. Ich frage mich langsam wirklich woran das liegt.

Sonntag, 11. April 2010

Tag 27: Es ist Sonntag

Nachdem ich heute morgen schon wieder von meinem Handy geweckt wurde, dieses Mal war es nicht meine liebe Mama die ihr Handy suchte sondern mein toller Freund der mir um 6:30 Uhr mitteilen wollte dass er gerade zwischen Jena und Erfurt unterwegs ist und es dort schneit – Danke Schatz.
Nachdem ich mich noch einmal umgedreht und noch eine Runde geschlafen hatte hätte ich um noch nach Birmingham zu fahren, wie es mein Plan war, spätestens um 8 aufstehen müssen. Da ich mich aber nicht aufraffen konnte, beschloss ich kurzerhand dann nächsten Samstag nach Birmingham zu fahren und heute ein bisschen rum zu gammeln, ist ja auch mal schön.
Gegen 11 Uhr machte ich mich dann vor lauter Langeweile auf ins Shopping Center. Zuerst fuhr ich noch bis zum Bahnhof, weil ich mal aus Spaß an der Freude gucken wollte wie viel meine nächsten Reisen mich kosten würden, Birmingham mit 11 Euro für hin und zurück ist da sehr günstig, aber bei Liverpool und Manchester wäre ich laut dem Automaten jeweils mit einem 50iger dabei. Das kann doch gar nicht sein! Der Automat zeigt mir bestimmt nicht das richtige an. Da werde ich mich nochmal Internet erkundigen, ich hätte ja auch gefragt, aber das Reisezentrum hat zum Sonntag zu und am Kartenschalter war es zu voll und einfach nur was zu fragen.
Im Einkaufzentrum war mein Hauptziel zu fragen wie viel so eine Internetkarte für meinen Stick kostet und wie viel mich dann das Internet kostet, da ich keine Lust mehr habe ewig darauf zu warten dass sie das hier im Haus wieder hinbekommen, denn inzwischen haben sie eine neue Box, aber die geht auch nicht, zumindest nicht mit meinem Laptop, das muss ich mal demnächst abklären, nicht dass es dieses mal an mir liegt, was ziemlich blöde wäre.
Das Ergebnis war nicht besonders zufriedenstellend. Eine Karte zum aufladen, also wie eine Prepaid-Handykarte, kostet 10 Pfund für 10 Stunden Internet, das macht dann 1 Pfund pro Stunde, was ich als ziemlich teuer empfinde. Aber noch hab ich die Hoffnung nicht ganz aufgegeben, dass es vielleicht irgendwann wieder geht.
Ansonsten kaufte ich mir ein neues Oberteil, einen Gürtel und ein Buch, ich konnte einfach nicht anders. Aber das war jetzt wirklich das letzte, ganz ehrlich.
Um halb 3 war ich dann allerdings schon wieder zu Hause und da das Internet natürlich immer noch nicht ging fragte ich mich was ich bei diesem schönen Sonnenscheinwetter wohl am besten noch machen könnte.

Tag 26: (Samstag) Auf nach Cambridge

Um 8:40 Uhr bestieg ich den Bus der mich zum Bahnhof bringen sollte, von wo aus es dann mit der Linie X5 nach Cambridge ging. Glücklicherweise war genauso herrliches Wetter wie gestern, die Sonne schien den ganzen Tag und ich konnte sogar zeitweise nur im T-Shirt herumlaufen. Alle anderen hatten schon ihre kurzen Hosen und Tops rausgeholt, aber das sollte mich ja hier eigentlich nicht mehr wundern.
Die Busfahrt dauerte 2 Stunden und ich fragte mich vorher schon warum eigentlich so lange, aber nach einer halben Stunde fahrt wurde mir diese Frage schnell beantwortet, weil der Bus erst einmal eine 15 minütige Pause mit Fahrerwechsel einlegte.
Cambridge wird ja immer mit Oxford auf eine Stufe gestellt, die beiden Universitätsstädte. Aber ich muss sagen, wenn man mal von der Collegezahl absieht, haben beide Städte nicht viel gemeinsam.
Ich sah mir wieder ein paar Colleges an, verzichtete diesmal aber auf die besonders alten und besonders besonderen, da man hier immer teilweise wirklich deftigen Eintritt löhnen sollte. Anders als in Oxford kamen mir die Colleges hier im allgemeinen viel größer und weitläufiger vor.
Durch Cambridge fließt ein Fluss, der Cam und es ist hier total beliebt wie im Spreewald mit solchen Booten über den Fluss zu Staken. Aufgrund des tollen Wetters wurde dies auch ausgiebig getan und ich fand es ziemlich erstaunlich dass es keine größeren Zusammenstöße gab, bei der Masse an Booten die unterwegs waren.
Die Stadt wurde mir im Reiseführer als große Bücherstadt angepriesen und ich befürchtete ja schon schlimmstes für meine Bücherregale. Aber ich habe tatsächlich nicht ein einziges Buch gekauft. Statt dessen wäre ich auf einem Handwerkermarkt fast schwach geworden, bei wunderschönen Ohrringen, Ketten und einer tollen Ledertasche, die aber entschieden zu teuer war.
In einem der Colleges fand ich eine Katze, an der ich natürlich nicht vorbeigehen konnte ohne sie zu streicheln und zu knuddeln. Die war richtig verschmust und ich hatte hinterher wirklich Probleme sie wieder loszuwerden. Am liebsten hätte ich sie ja sowieso mitgenommen, aber das hätte dem Busfahrer sicher nicht so gut gefallen und Nina wahrscheinlich auch nicht.^^
Auf dem Rückweg machte ich noch einen Abstecher zu Tesco, ein bisschen was einkaufen. Ich habe wirklich eine Stunde da drin gebraucht obwohl ich nur schnell ein paar kleine Sachen holen wollte. Das Ding ist einfach entschieden zu groß und mittlerweile hab ich etwas gefunden, was ich wirklich vermisse und was es hier nicht gibt. Frootloops, diese bunten Cornflakesringe von Kellogs mit dem bunten Ara drauf. Hier gibt es die nur als Bioversion, die sind hell, dunkel und so karottenfarben und schmecken auch sehr nach Bio (was, wohlbemerkt ziemlich untypisch hier ist).
Naja, ich werde es schon verkraften mal 2 Monate ohne auszukommen, aber gerade wo ich so einen Heisshunger drauf habe, schon ärgerlich irgendwie.
Mein Internet scheint im Übrigen jetzt nur noch zwischen 22-8 Uhr zu funktionieren, so war es zumindest die letzten Nächte. Langsam finde ich das echt nicht mehr lustig und es wäre wirklich klasse wenn sie das mal irgendwann auf die Reihe bekommen könnten.
Morgen will ich mir vielleicht Birmingham ansehen, aber da bin ich noch ein bisschen unschlüsslig, da mir sonst vielleicht an den anderen Wochenenden die Reiseziele ausgehen.
Mal sehen wie morgen das Wetter aussieht.

Donnerstag, 8. April 2010

Tag 25: Endlich Frühling

Heute scheint die Sonne und zwar nicht nur für ein paar Minuten sondern tatsächlich den ganzen Tag lang. Zu schade dass ich absolut nichts davon habe, weil ich meine Mittagspause darauf verwende meine über 50 Mails zu lesen und diverse andere Internetaktivitäten durchzuführen. Kaum zu glauben was da so alles los ist wenn man mal ne Woche nicht on ist.
Bevor ich habe überhaupt an die nicht gesperrten PC’s komme vergehen fast 3 Stunden. Denn jedes mal wenn ich gucken gehe sind beide besetzt wie kann das denn sein? jedes mal wenn ich mit Philippa und Sarah hier in der Mittagspause war waren beide frei. Irgendwann nach um 2 hab ich dann aber doch Glück.
Mal von der vielen Sonne heute abgesehen ist nicht viel passiert.
Ach und Tina, die Übermutter aller, hat heute gleich gefragt ob ich Fieber hab. Dabei ging‘s mir schon viel besser als die letzten Tage, wenn man mal davon absieht das meine Nase schrecklich aussieht, vom ständigen Nase putzen.
Nina hat mich gefragt ob ich morgen Abend mit ihnen weggehen will, aber ich hab abgelehnt. Denn erstens will ich mich ja nicht aufdrängen wenn sie was mir ihrer Schwester macht und zweitens kann ich dann am Samstag zeitig los nach Cambridge.
Morgen nimmt mich Kenny mit auf Arbeit, na das kann ja was werden. Hatte ich erwähnt dass ich glaube dass er mich nicht besonders mag? Na er wird’s schon überleben die 10 Minuten mit mir im Auto ^^
Meine zweite Waschmaschinenaktion ging ohne Verluste von statten und ich versuchte mich dann noch im bügeln. Denn: das kann ja nicht so schwer sein, dachte ich mir. Mein super Reisebügeleisen hat ja auch nur 3 Stufen, da ist ja nichts weiter schwierig. – Dachte ich.
Nachdem ich für 3,5 Blusen 1,5 Stunden gebraucht hatte und sie hinterher noch genauso, wenn nicht sogar noch schlimmer aussahen dachte ich das nicht mehr. Zwischendurch verfluchte ich abwechselnd die Blusen, das Bügeleisen, meine Mama weil sie mir vorher keinen Crash-Kurs gegeben hatte, den Menschen der das Bügeleisen erfunden hat, gefolgt von dem der Klamotten erfunden hat die man bügeln muss und dem der gesagt hat es ist schick seine Sachen zu bügeln und nicht zerknittert herumzulaufen. (Alle wurden meiner Meinung nach ermordet, genau wie diese ganzen Mathematiker und Physiker die sich irgendwelche unmöglichen Theorien und Merksätze ausgedacht haben; zumindest wurde allen ganz sicher mehr als einmal nichts besonders gutes gewünscht).
Jedenfalls sind meine Finger alle noch dran und ich habe auch keine neuen Narben dazubekommen, also immerhin schonmal ein Teilerfolg.

Tag 24: (Mittwoch) Der Induction Workshop

Heute durfte ich also an dem Workshop teilnehmen, an dem alle die in der Firma neu anfangen oder nach einer Pause, etwa wegen Mutterschaftsurlaub oder auch aufgrund einer internen Versetzung einmal teilnehmen dürfen, um das Unternehmen als Ganzes verstehen zu lernen und auch zu sehen was die anderen Abteilungen machen. Von 9 bis 16:30 Uhr. Na hoffentlich wollen die nichts von mir wissen, ich habe nämlich keine Ahnung.
Es fing schonmal gut an, uns zwar genauso wie jeder Workshop anfängt. Mit einer Vorstellungsrunde, ich war die Vorletzte, nach mir kam nur noch Philippa. Wie sich herausstellte wurde dieser Workshop wohl schon eine ganze Weile nicht gemacht, da einige mittlerweile schon fast ein Jahr im Unternehmen tätig sind. Dafür waren es aber relativ wenig, ich hätte mir mehr gerechnet. Aber scheinbar waren das nur die fest Angestellten und nicht die, die nur Zeitweise dabei sind, und von denen gibt es eine ganze Menge. Nachdem wir uns also vorgestellt hatten wurde nicht mehr viel von mir verlangt, außer zuhören. Leichter gesagt, als getan. Denn nach 5 Stunden zuhören schaltete sich mein Gerhirn ab, da es wesentlich anstrengender ist die ganze Zeit englischen Reden zu lauschen. Es ist ja schon schwer genug überhaupt solange zuzuhören und dann noch in einer fremden Sprache. Zum Glück gab es eine Broschüre dazu, in der das meiste drinsteht. Aber alles in allem war es doch wirklich interessant, ich hab einen guten Überblick über VW bekommen und was sie denn nun eigentlich ganz genau machen. Zum Glück waren wir dann auch schon fast eine Stunde eher fertig als geplant und die restliche Zeit widmete ich mich wieder meinen Akten und den Kündigungsfristen und leistete Emma Gesellschaft, die ja den halben Tag ganz alleine war.
Zu Hause machte ich mich dann schnell los meine Postkarten zum Briefkasten zu bringen und schaffte es auch noch vor dem Regen, da mein Freund leider meinen Schirm entführt hat. ^^
Wäsche waschen klappte heute endlich auch mal, da die Waschmaschine endlich mal nicht voll war, und mein essen war in Rekordzeit fertig, da ich das Wasser vorher im Wasserkocher gekocht habe, so wie ich das zu Hause auch gelernt hab.
Da das Internet noch immer nicht geht und Nina und Chris heute Abend essen gehen werde ich nachher noch gemütlich in die Wanne gehen.

Tag 23: Riesengroße Ostereier

Als ich heute morgen auf Arbeit kam erwartete mich ein riesengroßes Schokoosterei auf meinem Schreibtisch, welches mir verdächtig bekannt vorkam, da ich genau so eins schonmal letzten Donnerstag in unserer Küche gesehen hatte... mit einer fetten „250 Millionen Pfund“ - Gravur. Damit wollte die Firma allen Mitarbeitern danken, da sie im letzten Quartal diese Gewinnmarke überschritten hatten. Haben die sich auch mal Gedanken darüber gemacht, wer dieses Riesending essen soll? Aber die Geste an sich finde ich echt löblich. Heute war ich im Büro mit Emma und Steph, die aber nur halbtags arbeitet alleine. Roy war auch noch da, aber der ist ja immer nur Montags und Dienstags da, also zählt er irgendwie nicht richtig. Nach dem heutigen Tag kennt mich die ganze Firma, also zumindest alle in dem Gebäude in dem ich arbeite, also zumindest die hälfte. Denn ich durfte Prospekte an alle verteilen. Der Grund warum ich das heute machen sollte war, weil sicherlich viele im Urlaub sein würden, aber es waren trotzdem noch wirklich viele da.
Ansonsten hab ich meinen Tag damit verbracht Akten zu suchen und nach den Kündigungsfristen zu suchen. Tina hatte mir noch eine Mail geschrieben dass ich ihre Liste doch bitte auch noch mitmachen soll. Ich bin immerhin bis zur hälfte gekommen. Morgen kann ich aber wohl nicht weitermachen, da ich an einem Willkommens-Workshop teilnehmen soll. Na das kann ja was werden. Anhand der Verteilerliste hab ich allerdings schon ein paar Leute identifizieren können, die auch dabei sind. Für einige hab ich die Akten erstellt und bin nun sehr gespannt wie die Personen zu den Namen aussehen. Interessanterweise ist Phillipa auch mit dabei, scheinbar ist sie also auch ganz neu. Dann kenne ich immerhin schonmal eine Person genauer. Und es gibt ein „leichtes Mittags-Buffet“ welches mir schon wärmstens empfohlen wurde. In meiner Mail steht als letzter Satz, ich soll wenn ich möchte Süßigkeiten, Kekse und ähnliches zum teilen mitbringen, ich schätze aber sie meinen nicht das Mega-Ei damit.^^
Ansonsten hab ich mich wohl in London trotz dicken Anoraks ordentlich erkältet, meine Nase läuft jedenfalls ohne ende und ich habe schon den ganzen Tag mörderische Kopfschmerzen. Vielleicht hab ich mich aber auch in der Firma angesteckt, denn Tracey, die mir gegenüber sitzt, hat letzte Woche verdächtig oft geniest und auch Steph und Emma waren heute öfter mal am niesen und Nase putzen. Gut dass ich meine Hausapotheke bei mir habe.
Zu Hause habe ich leider kein Internet, weil das seid Freitag nun endgültig kaputt ist und irgendwie keiner herausfinden kann woran es liegt. Das nervt mich allerdings ziemlich, weil ich auf Arbeit auch nur auf bestimmte Seiten komme und die beiden nicht gesperrten Computer natürlich während der Mittagspause besetzt waren. Aber dann werde ich wenigstens heute mal wieder zum lesen kommen und meine nächste Ladung Postkarten schreiben.
Am Donnerstag kommt übrigens Ninas Schwester mit Tochter vorbei und bleibt bis Montag, weshalb Nina Freitag und Montag frei genommen hat. Da wird das Haus richtig kuschelig voll. Vielleicht sollte ich überlegen an beiden Tagen Ausflüge zu machen...

Tag 21 und 22: (Sonntag-Montag) Ostern in London

Sonntag um 11:30 Uhr sollte ich dann endlich mein Ostergeschenk bekommen. Die Harry Potter Führung zu den verschiedensten Schauplätzen aus dem Film. Leider, leider machten uns an diesem Tag die U-Bahn Bauarbeiten einen gehörigen Strich durch unsere Rechnung. An allen anderen Tagen waren wir super damit klar gekommen und wir hatten auch einen Fahrplan genau für die Bauarbeiten ergattert. Aber aus einem wirklich ärgerlichen und unerfindlichen, sowie unakzeptablen Grund wurde unsere Hauptlinie, an der eigentlich gar keine Bauarbeiten stattfinden sollten Stückweise gesperrt, sodass wir dann tatsächlich für 3 Stationen eine knappe Stunde brauchten und es somit obwohl wir wirklich rechtzeitig und überpünktlich losgegangen waren nicht rechtzeitig zum Treffpunkt der Führung kamen. Ihr könnt euch denken wie es mir ging...
Unsere letzte Chance war dann am King’s Cross Bahnhof bei Gleis 9 ¾ auf die Gruppe zu warten und uns ihnen dann dort anzuschließen. Leider misslang auch dieser Plan, da wir eine weile vergeblich dort warteten. Olli‘s Theorie war dass sie dort zuerst hingegangen wären und wir sie sicher auch dort verpasst hätten, aber meine Theorie ist eher die, dass Gleis 9 ¾ das Special ganz zum Schluss ist. Wie dem auch sei, an sich kann ich mich damit trösten, dass wir die Hauptpunkte ja auch ohne Führung gesehen haben.
Wir spazierten dann von King’s Cross einfach noch ein bisschen herum. Schließlich gelangen wir noch in den Hyde Park, und zum Buckingham Palace an dem wir dann sogar die Wachablösung miterleben konnten. Nun war ich immerhin schon ein bisschen getröstet.
Als weitere Entschädigung waren wir dann erst mal in „China Town“ essen. 2 Stunden lang nur essen, mit Vorspeise und allem was dazu gehört für wirklich wenig Geld. Und ich durfte dann endlich auch in alle Souvenirshops die mir vor die Nase kamen. Vorher hatte ich immer ein strenges Verbot bekommen, da wir das zum Schluss machen wollten und ja auch nicht in jeden Landen rein müssten – Männer eben. Jetzt durfte ich dann jedenfalls endlich.
Als Nachtisch gab‘s dann noch ein leckeres McDonald’s Eis, weil es das an diesem Tag zum letzten Mal gab und ich es unbedingt probieren wollte, danach platzte ich wirklich fast. Nebenbei bemerkt hier in England ist bei McDonald’s gerade auch Monopoly angesagt und ich habe schon 2 Sofortgewinne und die Straßen sind alle samt aus London. Es macht richtig Spaß welche zu haben und zu wissen: da bin ich auch schon langegegangen.
Abends wollte Olli eigentlich in einen Pub, aber nachdem wir kurz zu Hause waren konnte ich mich einfach nicht mehr aufraffen. Statt dessen holten wir uns am Kiosk noch ein paar Knabbereien und Olli noch ein Bierchen und am Imbiss noch eine superleckere Pizza mit 4 Belegen für nur 2,50, ein echtes Schnäppchen! – und machten es uns dann auf unserem Zimmer gemütlich.

Montag morgen nach dem ausschlafen schien das erste Mal gleich früh zumindest ansatzweise die Sonne – auf jeden Fall regnete es mal nicht in Strömen. Umso ärgerlicher dass wir heute nicht mehr richtig was unternehmen konnten, da wir ja wieder Reisetasche und Koffer bei uns hatten. So ergab es sich dann dass wir einfach nur die Zeit totschlugen. Und einmal mehr bei KFC (auch eine Fastfood-Kette die nur Hühnchenfleisch verkauft) aßen. Danach machten wir es uns noch ein einem Starbucks gemütlich wobei ich die Erfahrung machen musste, dass ein Frappuccino anders als ein Cappuccino ein kaltes Getränk ist. Viel zu schnell war es dann an der Zeit mich von Olli zu verabschieden und wieder nach Milton Keynes zu fahren. Es war genauso schlimm wie am Flughafen in Leipzig, nur dass es diesmal ein Bahnhof war und er durch die Absperrung gehen musste. Vielleicht war es sogar noch schlimmer, da ich ja nicht vor Augen hatte, dass wir uns in 3 Wochen wiedersehen sondern erst in 2 Monaten ...

Tag 18 – Tag 20: (Donnerstag-Samstag) Ostern in London Teil 1

Und so schnell ist Ostern auch schon wieder vorbei. Aber es war sehr, sehr schön in London, das kann ich euch sagen.
Nachdem Olli dann am Mittwoch Abend angekommen war, und wir ihn vom Busbahnhof abgeholt hatten, ging’s nach Hause und meinen Koffer auspacken. Ich fand einen riesigen Haufen Süßigkeiten darin und fragte mich ernsthaft ob Mama denkt ich verhungere hier oder es gibt hier keine Süßigkeiten. Auf jeden Fall freute ich mich riesig darüber und trauerte ein bisschen dem Osterfest zu Hause hinterher welches ich nun verpassen würde. Danach gingen wir bald ins Bett, da es inzwischen sehr kalt im Haus geworden war, weil die Heizung kaputt war, und sie für morgen im Übrigen Schnee angesagt hatten. Es war also wirklich bitterkalt.

Am Donnerstag zeigte ich Olli nach dem wir ausgeschlafen hatten, die Innenstadt von Milton Keynes. Insgesamt war es ein eher ruhiger und gemütlicher Tag.

Freitag ging es dann ziemlich zeitig los. Wir mussten mit dem Zug bis nach London Euston fahren und von dort aus mit der U-Bahn weiter bis zu dem Stadtteil Stratford, in dem unser Hotel war. Nachdem wir in der U-Bahn Station feststellen mussten dass genau am Osterwochenende an allen Ecken und Enden der verschiedensten Linien gebaut wurde und wir so doch einige Umwege in kauf nehmen mussten gelangten wir bald in unseren Stadtteil. Leider war dieser nicht mehr auf meinem Stadtplan drauf und so verliefen wir uns auf dem Weg zum Hotel erst einmal grandios. Aber schließlich gelangten wir dann doch noch an unser Ziel, das King’s Head Guest House (deutsch: Königskopf Gästehaus). Einmal mehr waren wir bei Indern gelandet, aber damit hatten wir ja in Edinburgh nicht die schlimmsten Erfahrungen gemacht, obwohl das Haus von außen nicht sehr einladend aussah und der dazu gehörige Pub mehr als zu aussah. Das Zimmer an sich war wirklich einfach gehalten, aber relativ sauber, immerhin. Das Bad, mussten wir mit den anderen Gästen teilen und deshalb stand es so gut wie immer unter Wasser, da es allem Anschein nach nur 2 Bäder im ganzen Hotel gab, aber wir wollten da ja auch nur schlafen und diesen Zweck erfüllten die Betten sicherlich. Auch wenn ich jede einzelne Feder spüren konnte, war ich am Tagesende doch jedes mal so geschafft, dass mir das nicht viel ausmachte. Kurioserweise gab es in diesem Hotel aber freien Wlan-Zugang und freie Internetnutzung an einem hauseigenen PC und der Fernseher in unserem Zimmer, Flachbildschirm hatte sogar einen integrierten DVD-Player.
Nachdem wir unser Gepäck abgeladen hatten, machten wir uns gleich wieder auf den Weg in die Innenstadt, wenn man das in London so nennen kann. Zum Glück hatte Olli schon im Vorfeld eine 3-Tages Karte für die U-Bahn gekauft, sodass wir damit nach belieben fahren konnte. Ich muss aber sagen, dass U-Bahn fahren in London absolut nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen zählt. Die Rolltreppen sind sehr steil, auch wenn mir mein Schatz versicherte, dass die in St. Petersburg noch steiler sind, und man muss Ewigkeiten unterirdisch in Gängen von einem Gleis zum anderen gelangen, was an sich nicht so schlimm ist, aber die ganzen Menschenmassen noch dazu. In der Bahn selbst hatte ich bei den ersten Malen tatsächlich kleine Platzangst-Attacken, weil es wirklich verdammt eng und voll war. Bis Montag hatte ich mich aber daran gewöhnt, oder die Bahnen waren einfach tatsächlich nicht mehr so voll wie am Freitag.
Wir begannen unsere Besichtigungstour am Oxford Circus und gelangten von dort zum Leicester Square, wo wir spontan Karten für das Musical „Wicked“ für Freitag Abend erwarben. Natürlich stand ein Musical-Besuch auf meiner Wunschliste ziemlich weit oben, aber ich hatte nicht wirklich ernsthaft damit gerechnet, dass mir dieser Wunsch auch erfüllt werden würde. Umso mehr freute ich mich dann auf dem Abend.
Aber bis es soweit war wanderten wir noch eine ganze Weile herum und stiegen dann schließlich am Big Ben wieder in die U-Bahn Richtung Hotel um uns für das Musical schick zu machen.
Es hat sich wirklich gelohnt. Wir saßen zwar wirklich sehr weit oben, wobei man dazu sagen muss dass dieses Theater auch sehr hoch war. Es gab sogar Ferngläser an jedem Sitz welche man sich für einen Pfund leihen konnte. Das war wirklich nicht schlecht denn so konnte man den Darstellern dann doch ab und zu ins Gesicht sehen. Es war wirklich großartig, und ich würde es jederzeit nochmal ansehen. Am liebsten wäre ich am nächsten Abend in noch ein anderes Musical gegangen, denn hier in London hat man wirklich die Auswahl aus grob geschätzt mindestens 50 verschiedenen Musicals jeden Abend.

Der Samstag begann leider ziemlich regnerisch, kalt und windig. Gut dass ich meinen Anorak bei mir hatte – zu Ostern -.-
Samstag morgen stand auf unserem Plan Madame Tussaud’s. Auch hierfür hatte Olli schon Karten im Internet gekauft, damit wir Zeit beim Anstehen sparen konnten. Was sich dann allerdings als totaler reinfall erwies, weil die Schlage all derer die Karten im Internet gekauft hatten fast genauso lang war wie dich Schlange ohne Karten. Alles in allem hat es sich dann aber doch gelohnt. Es war zwar wirklich sehr voll und am Ende war schon wieder so ein Gruselabteil á la Dungeons, bei dem ich mir die Seele aus dem Leib schrie, aber ansonsten hat sich der Besuch dort in jedem Fall gelohnt. Zu unserem Nachmittagsprogramm ging es dann weiter in den London Tower, auch hierfür hatten wir Karten im Internet gekauft und auch hier hätten wir es uns sparen können, da an der Kasse keine Schlange war. Das nächste mal werden wir auf gute Ratschläge besser verzichten. Im Tower verzichteten wir dann auf die hier so beliebten Audioguides, da wir ja dank den Schlössern in Edinburgh schon ganz gut in englischer Geschichte waren und sich ja alles auch irgendwie wiederholt. Die letzte Station im Tower waren bei uns die königlichen Kronjuwelen, vor dessen Eingang zu Beginn unserer Besichtigung eine unglaublich lange Schlange stand, sodass wir uns das bis zum Schluss aufheben wollten in der Hoffnung es wäre dann leerer dort. Und dieses Mal ging unsere Rechnung auf, wir musste nicht einmal mehr halb so lange stehen wie alle anderen. Mein absoluter Favorit hier war der Krönungslöffel. Hierbei handelt es sich tatsächlich wie der Name schon sagt um meinen Löffel zum essen, mit dem dann scheinbar nach der Krönungszeremonie die Suppe gegessen wurde.
Nach diesem Tag war ich wirklich sehr geschafft, da wir doch wieder sehr viel gelaufen waren. Zum Abendessen wichen wir dann mal von unserem Fast Food Konsum ab und begaben uns nach ewigem Suchen zu einem Italiener bei dem wir Spaghetti mit Fleischklöpsen und Tomatensoße für 2 aßen, ganz genau wie bei Susi und Strolch ^^

Mittwoch, 31. März 2010

Tag 17: Das ist doch mal zu geil

Eigentlich wollte ich heute ja nichts schreiben, aber dass muss ich euch unbedingt erzählen!
Nachdem mein Tag heute total anstrengend war, weil alle Verträge die wir gestern erstellt und auch schon verteilt hatten nochmal bearbeitet werden mussten, da auf der ersten Seite nicht Volkswagen Bank GmbH sondern Volkswagen Bank (UK) Limited stand. Das ist aber ganz eindeutig nicht meine schuld gewesen, nur um das hier mal klar zu stellen ^^
Auf jeden Fall hat mir Tina kurz vorm gehen gesagt, dass ich morgen zu Hause bleiben kann, das sei mit Bill abgesprochen. JUHU!!!!!
Nina (meine Vermieterin) hat nämlich mit Tina (meine Betreuerin) gesprochen und diese wiederrum mit Bill. Ach ja, morgen ausschlafen, und erst wieder am Dienstag mit diesen Verträgen rumärgern.
Ich hätte mal wieder fast angefangen zu weinen, so sehr hab ich mich gefreut, aber ich konnts grade so noch zurückhalten ^^ Naja, ihr kennt mich ja...
Jetzt gibts gleich Abendessen, die Hausherren bekommen Besuch und ich bin auch zu Spaghetti Bolognese eingeladen. (Dann sehe ich hier endlich mal auch jemanden ausser mir was essen^^)
Und um 8 holen wir dann Olli vom Busbahnhof ab.