Sonntag, 9. Mai 2010

Tag 54 & 55: Windsor, Stonehenge, Bath und London

Am Samstag morgen fuhr ich gleich mit dem ersten Bus der überhaupt fuhr, um 6:15 Uhr, um pünktlich am Bahnhof zu sein, damit ich dann meinen Zug nach London und im Anschluss meinen Reisebus schaffte.
Ich war dann auch pünktlich am Bahnhof in Milton Keynes, nur leider mein Zug nicht. Er hatte 11 Minuten Verspätung und war natürlich weit und breit der einzige Zug der überhaupt Verspätung hatte. Das war ja mal wieder so typisch, dass ausgerechnet mein Zug zu spät kam. Ich bangte ein bisschen, dass ich meinen Bus dann in London nicht schaffen würde. Aber ich beeilte mich dann so sehr vom Bahnhof zum Treffpunkt zu gelangen, dass ich sogar noch 10 Minuten auf den Bus warten musste.
Dieser Bus fuhr nachdem er noch einige Hotels angefahren hatte zum Busbahnhof, wo ich dann auch auf Maik und Frances traf. Von dort aus ging es dann mit unserem Touristenbus und einem unterhaltsamen Reiseleiter auf direktem Weg nach Windsor Castle.
Dort angekommen mussten wir uns bei der Schlossbesichtigung leider ziemlich beeilen, aber wir bekamen doch das wichtigste zu sehen, die Kirche, die Gemächer der Queen, welche sogar zu der Zeit dort war, da die Fahne wehte. Natürlich haben wir sie aber nicht zu Gesicht bekommen, das wäre ja auch zu schön gewesen.
Es war ziemlich windig und kalt, manchmal fing es sogar ein bisschen an zu Regnen, aber es hörte dann auch immer recht schnell wieder auf, doch die Sonne lies sich leider nie blicken.
Nach Windsor folgte eine 2 stündige Fahrt nach Bath. Dort sah es ganz und gar nicht aus wie in einer englischen Stadt. Die Stadt und das Umland erinnerten mich eher an Spanien. Es wurde sehr hügelig und die Straßen wurden auch immer enger und wir waren sehr froh, dass wir ganz hinten saßen, wo man zwar mehr hin und her hüpfte aber man musste sich immerhin nicht diese Fahr und Wendemanöver ansehen.
In Bath waren wir dann in einem Römischen Bad. Auch hier bekamen wir einen Audioguide, den wir aber nach der 5. Nummer weg ließen, da wir es sonst wieder nicht innerhalb der Zeit geschafft hatten und man sich ja nun auch wirklich nicht die ganze Geschichte dazu anhören muss.
Von Bath ging es dann weiter nach Stonehenge und auf dem Weg dorthin erzählte uns der Reiseleiter seine Version der Geschichte. Es war wirklich absolut erstaunlich wie viel dieser Mann über Steine erzählen konnte oder besser gesagt wie viel er überhaupt reden konnte, denn er machte eigentlich nie eine Pause mit dem reden.
Ich wurde ja schon vorgewarnt, dass Stonehenge nicht so toll ist, wie man es erwarten möchte, dass es nur ein paar Steine sind und man nicht einmal durch sie durch gehen kann, sondern in einem weiten Kreis um sie herumlaufen muss. Aber dennoch waren wir alle drei doch ein bisschen enttäuscht, denn wir hatten es uns doch ein Stückchen größer vorgestellt. Da es mitten im Nirgendwo lag und nur Felder rings herum waren, wehte der Wind hier noch heftiger und wir hätten viel für ein paar Handschuhe und eine Winterjacke gegeben. Nachdem wir dann wieder in London angelangt waren, schlenderten wir noch ein bisschen durch die Stadt und fanden ein paar sehr niedliche Elefanten. Solche wie es bei uns auch überall gibt, also in Leipzig zum Beispiel die Löwen, in Köthen die Kühe. Diese Elefanten waren wirklich farbenfroh mit allen nur denkbaren Motiven verziert.

Am Sonntag trafen wir uns alle drei wieder und fuhren mit der Tube zum Westminster Abbey, in der Hoffnung vielleicht einen Kostenlosen Blick hineinwerfen zu können, weil heute nur Messen waren und keine Touristen hineindurften. Aber natürlich lief die Messe schon und wir hatten keine Chance hineinzugucken. Maik meinte der Eintritt würde normalerweise 15 Pfund kosten, was ich wirklich unverschämt finde. Aber ich würde es mir trotzdem sehr gerne noch ansehen, aber ich hab ja noch 3 Wochenenden in denen ich mindestens eines nochmal nach London fahren werde, um nochmal was mit Frances zu unternehmen, es macht eben einfach alles mehr Spaß, wenn man nicht allein unterwegs ist.
Nach der Abbey drehten wir eine Runde durch das berühmte Kaufhaus Harrods. Es war wirklich faszinierend Kleider und Taschen für 1050 Pfund zu sehen. Und ich könnte wetten der Großteil der Leute die dort drin waren, waren auch alles Touristen die einfach nur mal gucken wollten und die wenigsten waren „echte“ Kunden die sich die dort ausgestellte Ware auch tatsächlich hätten leisten können. Ein Muss war dort mal die Toilette zu benutzen, aber das Klo an sich war nicht wirklich spektakulär. Da hab ich wirklich schon schönere stille Örtchen gesehen. Was aber nicht schlecht war, nach dem Hände waschen stand dort gut riechende Handcreme bereit und auch noch eine kleine Auswahl an exklusiven Parfums, mit denen Frances und ich uns dann erst einmal noch eindeckten, sowas muss man ja ausnutzen.
Nach Harrods führte unser Weg durch den Hyde Park und wir konnten uns das allsonntägliche Schauspiel an der Speakers Corner ansehen. Das ist eine Ecke im Park, an dem sich jeder, der das Bedürfnis verspürt, hinstellen kann und eine Rede reden kann. Tatsächlich standen dort mindestens eine Hand voll Leute auf Stühlen und gaben diverse Sichtweisen und Standpunkte zum besten. Um jeden Redner scharte sich auch eine kleine Menschenmenge die ihm zuhörte.
Nach einer Mittagspause bei McDonald’s wollten Frances und ich unbedingt in den Primemark, wo es günstige Klamotten gibt. Dummerweise hatten wir uns für den größten in London entschieden, und es war einfach unmöglich dort wirklich shoppen zu gehen. Dieses Ding war riesengroß, über 2 Etagen, und es waren so unbegreiflich viele Menschen darin, dass man bestimmt 2 Stunden hätte warten müssen um in die Umkleidekabine zu kommen. Wir waren von den Menschenmassen so erschlagen, dass wir ohne etwas zu kaufen wieder von dannen zogen. Ich weiß dass es auch noch einen in Northampton gibt, was bei mir ja gleich der nächste Ort ist. Der soll wohl nicht so groß sein, also werde ich mal an einem Sonntag dorthin pilgern und hoffen dass der nicht so vollgestopft mit Menschen ist, denn es gab dort wirklich einige gute Sachen, für wenig Geld. Und ich würde mich doch sehr ärgern wenn ich wieder in Deutschland wäre und nicht wenigstens einmal bei Primemark geshoppt hätte. Danach ging es dann langsam aber sicher auch schon wieder auf den Rückweg nach Milton Keynes.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen